Ballsaison dürfte in Wien Rekorde bei Gästen und Umsätzen bringen
Die kommende Ballsaison dürfte in Wien die bisher beste werden: Laut einer von der Wiener Wirtschaftskammer beauftragten Studie, die am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde, werden Rekorde in Sachen Gäste und Umsätze erwartet. Rund 600.000 Menschen dürften sich laut der Prognose heuer in den Ballsälen tummeln. Das sind rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Umsätze steigen. Es werden rund 20 Prozent mehr Einnahmen erwartet.
Offiziell startet die Saison wie üblich am 11. November, also in wenigen Tagen. Dauern wird sie bis 18. Februar 2026. Wer sich für den Besuch eines Balls in Wien entscheidet, hat die Wahl zwischen rund 400 Veranstaltungen - mit dem Opernball als Höhepunkt am 12. Februar. Zahlreiche Events sind bereits ausverkauft, wie heute betont wurde. Laut Dominic Schmid, dem Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, werden die Gesamtausgaben in der Saison rund 235 Mio. Euro betragen.
390 Euro Ausgaben pro Gast
Ein Gast gibt pro Festivität durchschnittlich 390 Euro aus. In diesem Betrag sind Aufwendungen etwa für Karte, Ballkleidung, Essen oder Taxi enthalten. Der Eintritt samt Tischreservierung ist mit 130 Euro der größte Kostenfaktor. Die Gesamtbesucherzahl steigt laut Kammer unter anderem, weil es immer mehr Veranstaltungen gibt und die bestehenden besser ausgelastet sind.
Die prognostizierten 600.000 Anwesenden sind ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Saisonen 2023/24 und 2024/25, der bisherige Bestwert wurde aber 2022/23 erzielt - als nach der Pandemie der Nachholbedarf offenbar groß war. Auch hier liegt man bei den Besucherzahlen heuer leicht darüber, hieß es.
Zahlreiche Branchen profitieren
Wie die Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wiener Wirtschaftskammer, Maria Neumann, hervorstrich, profitieren rund 1.000 Unternehmen vom Ballgeschehen. "Die Saison ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor für zahlreiche Branchen." Friseur- und Kosmetikbetriebe sowie Firmen aus den Bereichen Floristik, Eventtechnik, Tanzschulen oder Sicherheitsdienste seien hier gefragt.
Sie verwies auch auf die wichtige Rolle der Mode- bzw. Bekleidungsbranche und gab einen Ausblick auf erste Trends: Auf den Abendkleidern werden heuer häufig florale Motive und Edelsteinfarben zu sehen sein. Frisurentechnisch dürften Hochsteckkreationen oder auch "Hollywood-Waves" besonders gefragt sein.
Die Präsentation fand in der Wiener Hofburg statt. Deren Geschäftsführer Armin Egger berichtete ebenfalls davon, dass der Andrang auf die insgesamt 18 Bälle in seinem Haus groß ist. "Der Ball ist wieder im Trend." Festzustellen sei zudem, dass das Publikum jünger werde. Auch von einer steigenden Anzahl internationaler Gäste berichtete er. (APA)