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Corona: Eintrittstests für Universitäten Corona: Eintrittstests für Universitäten
Bildung

Corona: Eintrittstests für Universitäten

Einsatz vor allem für Präsenzprüfungen, Labors, Einzelunterricht und kleinere Lehrveranstaltungen
Barbara Duras
Donnerstag, 08. April 2021
Verfasst am 08.04.2021 von Barbara Duras

Durch ein neues Gesetz haben die Hochschulen die Möglichkeit, für Präsenzlehre oder -prüfungen Eintrittstests zu verlangen. Davon werden fast alle Gebrauch machen - zum Teil tun sie es schon jetzt, zeigt ein APA-Rundruf. Zum Einsatz kommen werden sie etwa für Labors, Einzelunterricht, kleinere Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Große Vorlesungen sind wegen der Abstandsregeln nicht möglich, der Großteil des Lehr- und wohl auch des Prüfungsbetriebs wird weiter digital ablaufen.

Anerkannt werden entweder vor Ort durchgeführte Tests oder schriftliche Bestätigungen über zuvor absolvierte Antigen- oder PCR-Tests. Die meisten Unis bieten den Studenten schon jetzt eigene Teststraßen an. Selbst negative Tests bedeuten aber nicht "normalen" Betrieb: FFP2-Masken- bzw. Abstandspflicht gelten auch dann, wenn getestet wird.

An der größten Hochschule des Landes, der Uni Wien, wartet man noch auf das Inkrafttreten des bereits beschlossenen Gesetzes mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Anschließend habe man bereits eine Verordnung in der Schublade, die die Eintrittstests regelt. Klar sei: Der Großteil des Uni-Betriebs werde auch weiterhin digital ablaufen. All jene Dinge, die zum Teil auch jetzt schon vor Ort stattfinden, würden dann aber von den Eintrittstests umfasst werden. Das betrifft etwa die Labors sowie eventuell manche Präsenzprüfungen. "Die Frage ist nur, ob man wirklich viele Prüfungen vor Ort stattfinden lässt." Das hänge im Endeffekt von der allgemeinen Infektionslage ab. Entschieden werde dies jeweils spätestens 14 Tage vor dem jeweiligen Termin, um den Studierenden genug Zeit zur Vorbereitung zu geben.

Große Vorlesungen wird es in diesem Semester an der Uni Wien nicht geben. Das scheitert schon am vorgeschriebenen Zwei-Meter-Abstand. So könnte etwa sogar das für rund 800 Personen ausgelegte Audimax mit nicht einmal 100 Personen belegt werden, kleinere Hörsäle mit noch viel weniger Personen.

An der Technischen Universität (TU) Wien will man ebenfalls auf negative Covid-19-Tests als Eintrittsvoraussetzung setzen - allerdings ist der Umfang noch nicht klar. Für die Abhaltung von Lehrveranstaltungen bzw. Prüfungen vor Ort müssen die jeweiligen Leiter bzw. Prüfer einen Antrag stellen. Genehmigt werden nur ausgewählte Ansuchen, da aufgrund der Zwei-Meter-Regel die Raumkapazitäten nur zu etwa 15 Prozent ausgelastet werden können. Große Vorlesungen sind auch hier deshalb nicht möglich.

An der Wirtschaftsuniversität (WU) plant man derzeit den gesamten Betrieb im Sommersemester noch im Distanzmodus. Ein geplanter Testlauf für Eintrittstests nach den Ferien wurde aufgrund des verlängerten Lockdowns wieder abgeblasen. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt aber Prüfungen vor Ort stattfinden können, will man auch dort Zugangstests einsetzen.

Am weitesten sind einzelne Kunstunis: Sowohl an der Angewandten als auch an der Musikuni Wien sind negative Covid-19-Tests schon jetzt Voraussetzung für den Besuch von Lehrveranstaltungen. Hier machen sie auch am meisten Sinn, da dort keine Massenlehrveranstaltungen anstehen und vielfach praktische Fächer, Werkstätten bzw. künstlerischer Unterricht mir nur wenigen Teilnehmern oder gar Einzelunterricht stattfinden. Dort stützt man sich bereits auf das noch nicht in Kraft getretene Gesetz, das rückwirkend mit 1. März gelten soll.

An beiden Unis gibt es Teststraßen, die auch von Studenten benutzt werden können. An der Musikuni setzt man dabei auf kontrollierte Selbsttests vor Ort, die zwar nicht für Friseurbesuche oder Ähnliches verwendet werden können, aber zum Besuch einer Lehrveranstaltung berechtigen. (APA)