Wiener Handel erwartet rund 460 Mio. Euro Weihnachtsumsatz
Der Wiener Handel geht trotz eingetrübter Konsumlaune durchaus zuversichtlich in das Weihnachtsgeschäft: Laut einer von der Wiener Wirtschaftskammer in Auftrag gegebenen Umfrage wollen 88 Prozent der Wienerinnen und Wiener heuer zum Fest Geschenke kaufen. Die durchschnittlichen Ausgaben liegen bei 305 Euro, wobei man hier nicht ganz den Wert vom Vorjahr erreicht. Insgesamt wird ein Umsatz in Höhe von 460 Mio. Euro erwartet.
Menschen, die in der Bundeshauptstadt Präsente für ihre Liebsten erstehen, verfügen dazu meist über ein Budget zwischen 200 und 400 Euro. 31 Prozent der Befragten sind in dieser Kategorie zu finden. 21 Prozent rechnen mit Ausgaben zwischen 100 und 200 Euro. Immerhin 7 Prozent wollen mehr als 800 Euro investieren.
Gutscheine erneut beliebt
Am häufigsten werden die Partner sowie die eigenen Kinder bedacht. Im Schnitt werden sieben Geschenke gekauft, das sind ebenso viele wie im Vorjahr. 2024 war der durchschnittliche Gesamtbetrag mit 320 Euro allerdings noch ein wenig höher. Dafür planten aber nicht ganz so viele Menschen, ein Packerl zu überreichen.
Zu den beliebtesten Geschenken zählen heuer einmal mehr Gutscheine (33 Prozent). Auf der Bestenliste folgen knapp dahinter Spielwaren (31 Prozent) sowie Bekleidung und Textilien (27 Prozent). Kosmetika, Bücher und Bargeld finden sich auf den weiteren Plätzen.
Rund 20 Prozent der Befragten haben in den vergangenen Wochen laut der Umfrage bewusst weniger konsumiert, um mehr Geld für Weihnachten zur Verfügung zu haben. Zugleich wird immer früher eingekauft. Zwölf Prozent beginnen damit bereits im oder vor dem Oktober. 14 Prozent erledigen den Großteil der Einkäufe in der ersten Novemberhälfte, 24 Prozent in der zweiten.
Am meisten los ist dann in der ersten Dezemberhälfte, in der 32 Prozent der Wiener den Großteil ihrer Geschenke besorgen. In der zweiten Dezemberhälfte schließen 15 Prozent ihre Einkäufe ab. Spätes Shopping war einst noch deutlich üblicher: Vor zehn Jahren warteten 35 Prozent bis in die zweite Dezemberhälfte, um die Besorgungen zu finalisieren.
Gumprecht sieht "wichtiges Signal"
Margarete Gumprecht, die Obfrau des Wiener Handels, zeigte sich mit den Ergebnissen der Umfrage prinzipiell zufrieden. Diese seien ein wichtiges Signal in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten: "Die Wienerinnen und Wiener möchten ihren Liebsten etwas schenken. Selbst wenn heuer bewusster budgetiert wird, bleibt die Kaufbereitschaft hoch. Es ist erfreulich, dass Weihnachten als wichtigster Anlass für Geschenke ungebrochen stark bleibt."
Mehr als die Hälfte nutzt für den Geschenkekauf auch Online-Shops. 57 Prozent gaben an, zumindest einen Teil ihrer Geschenke im Internet zu bestellen - wofür sie rund 200 Euro ausgeben. Laut Gumprecht reagieren heimische Betriebe mit eigenen digitalen Vertriebskanälen. Zugleich verhehlte sie nicht, dass der Druck globaler Plattformen hoch sei, was Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung oder Umwelt habe, wie sie hervorstrich. (APA)