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"Singen ist extrem wichtig" "Singen ist extrem wichtig"
Musik

"Singen ist extrem wichtig"

Chorverband rückt Singen an den Schulen mit Initiative in den Vordergrund. Neues Singbuch mit u.a.Song von Ina Regen.
Vanessa Kogler
Montag, 20. September 2021
Verfasst am 20.09.2021 von Vanessa Kogler

Der Chorverband Österreich präsentierte heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der Musik das Positionspapier "Lasst uns singen!", das wissenschaftliche Ergebnisse über die positive Auswirkung von Singen auf die kindliche Entwicklung sowie internationale Best-Practice-Beispiele zusammenfasst. "Wir fordern keine Kunst, wir fordern basale Dinge!", appellierte Andreas Salzbrunn, Vorsitzender des Musikausschusses des Chorverband Österreich, an die Politik.

Das Positionspapier ist das Ergebnis der selbst eingerichteten Expertinnen- und Experten-Taskforce zum Thema "Singen in der Schule" aus dem Jahr 2018. Es soll laut Karl-Gerhard Straßl, Präsident des Chorverbands, als "Ansporn" für Österreich dienen. Zentrale Forderungen sind die Unterstützung des Lehrpersonals in Volksschulen bei der musikalischen Arbeit, die Verankerung der musikalischen Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Implementierung von Singen im Rahmen der Nachmittagsbetreuung von Ganztagsschulen, denn "Singen ist die einfachste musikalische Beschäftigung", wie es Salzbrunn formulierte. Als viertes nannte er die Forderung nach der Etablierung eines einheitlichen musikalischen Gütesiegels für Schulen, die mit "besonderen Aufwendungen" für Musikstunden hervorstechen und dabei finanziell unterstützt werden sollten.

Außerdem stellte der Chorverband ein eigenes "Singbuch" für Volksschulen vor. "Diese Bücher gehen weg wie warme Semmeln", erklärte Salzbrunn die Motivation, ein neues "Singbuch" zu erstellen, für welches der Chorverband zahlreiche bestehende Singbücher gesichtet hat. "Wir haben das Singbuch natürlich nicht neu erfunden, aber wir wollten nicht nur Forderungen stellen, sondern auch selbst etwas tun und das ist das Ergebnis." Es enthält sowohl bekannte Volkslieder als auch Neukompositionen und wird in einer Auflage von 44.000 Stück gratis an Volksschulen österreichweit verteilt.

Auf die Journalisten-Frage, warum das "Singbuch" eine Kooperation mit der Zeitschrift "Servus Kinder" des Red Bull Media House sei und nicht von Ministerienseite finanziert wurde, und was die Politik seit Erscheinung des Positionspapiers unternommen habe, erklärte zunächst Straßl, dass es keine Förderung vonseiten der Regierung gegeben habe. ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer wies darauf hin, das Positionspapier sei erst vor Kurzem der Politik vorgelegt worden und nun würden Gespräche mit dem Bildungsministerium laufen. Grünen-Kultursprecherin Eva Blimlinger ergänzte: "Ich denke auch, dass das Bundesministerium solche Bücher zahlen soll. Ich hoffe, dass es bald eine nächste Auflage geben wird." (apa)