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Vienna Pride 2020: Regenbogen-Corso statt Parade Vienna Pride 2020: Regenbogen-Corso statt Parade
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Vienna Pride 2020: Regenbogen-Corso statt Parade

Statt der Regenbogenparade wird es am Samstag in Wien einen fahrenden Regenbogen-Corso geben.
Jelena Gucanin
Dienstag, 23. Juni 2020
Verfasst am 23.06.2020 von Jelena Gucanin

Hunderttausende Menschen zogen 2019 bei der Euro Pride in Wien über den Ring. Heuer wird die Regenbogenparade in Wien aufgrund von Covid-19 jedoch wesentlich kleiner ausfallen – und vor allem online als Teil der Global Pride stattfinden. Konkret handelt es sich um Online-Streaming-Event mit Beiträgen von über 500 Prides weltweit, das je nach Gegebenheiten vor Ort durch lokale Aktionen ergänzt wird. In diesen Beiträgen werden Musiker*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen und Politiker*innen auftreten und ihre Unterstützung für Gleichberechtigung und Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans, inter und queeren (LGBTIQ-)Menschen zeigen.

„Wir freuen uns, bekanntgeben zu dürfen, dass Vienna Pride mit zwei Beiträgen international präsent sein wird: mit einer Rede von Bundespräsident Alexander van der Bellen und einem Auftritt von Conchita Wurst zwischen 20:00 und 21:00 Uhr MEZ“, sagt Katharina Kacerovsky, Geschäftsführerin der Stonewall GmbH und Organisatorin von Vienna Pride in einer Pressekonferenz am Dienstag. Und sie erklärt, wieso gerade in Zeiten von Corona die Pride so wichtig ist: „Hunderte Prides mussten weltweit abgesagt werden, die sonst so präsente Sichtbarkeit wurde reduziert, in Polen bestehen bis heute die sogenannten ‚LGBT-freie Zonen‘, während dort Reiseverbote bestanden, in Ungarn wurden transgender Personen ihre Rechte aberkannt und in manchen Ländern wird Schwulen die Schuld an Corona in die Schuhe geschoben. Aber die LGBTIQ-Community ist stark und hat andere Wege gefunden, um sich auch in diesen Zeiten zu bestärken, in Kontakt zu bleiben und sichtbar zu sein.“

Statt der Regenbogenparade hat die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien diesmal einen fahrenden Regenbogen-Corso als Demonstration organisiert, der von 17:00 bis 18:30 fünfmal andersrum, also gegen die Fahrtrichtung, den Ring umrunden wird. Zuseher*innen sollen den nötigen Sicherheitsabstand einhalten.

Mireille Ngosso, Organisatorin der Demonstration Black Lives Matter, sagt: „Die ersten Proteste gegen Gewalt und Diskriminierung von LGBTIQ-Menschen wurden in den USA maßgeblich von Schwarzen mitgetragen. Deshalb ist es klar, dass die Pride und Black Lives Matter zusammengehören. Unser gemeinsamer Nenner ist der Kampf für Gleichberechtigung und der Aufschrei gegen Diskriminierung, Ungerechtigkeiten und Gewalt. Diese Botschaft wollen wir auch in Wien vermitteln.“

Neben der Vienna Pride kann am Donnerstag auch bei der „QueerDo“-Demo protestiert werden. Die Donnerstagsdemo gemeinsam mit der „QueerBase“ und „Afro Rainbow Austria“ steht unter dem Motto „Pride is an Uprising“ – die Pride ist ein Aufstand. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Platz der Menschenrechte. (red)