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Equal Pay Day: Das sind die Hürden für Frauen Equal Pay Day: Das sind die Hürden für Frauen
Politik

Equal Pay Day: Das sind die Hürden für Frauen

Frauen verdienen nach wie vor rund ein Fünftel weniger - und ab Samstag arbeiten sie 73 Tage "gratis".
Vanessa Kogler
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Verfasst am 18.10.2018 von Vanessa Kogler

Sieben Hürden haben die SPÖ-Frauen am Donnerstag in Mariahilf aufgestellt. Sieben Hürden, die erklären sollen, warum Frauen in Österreich nach wie vor weniger verdienen als Männer. Hintergrund ist der sogenannte Equal Pay Day am Samstag, also jener Tag, an dem die österreichischen Männer bereits das Einkommen erreicht haben, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen.

Nur ein Drittel des „Gender Pay Gaps“ erklärbar

Die Gründe für den nach wie vor vorhandenen sog. „Gender Pay Gap“ sind vielfältig. Laut einer Studie der Statistik Austria aus dem Jahr 2017 ist ein Drittel durch Merkmale wie Branche, Beruf, Ausbildungsniveau, Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, Vollzeit/Teilzeit, Art des Arbeitsvertrags, Region und Unternehmensgröße erklärbar. Bei den restlichen zwei Dritteln dürfte es sich um Lohndiskriminierung gegenüber Frauen handeln, heißt es.

Frauen verdienen ein Fünftel weniger

Auf dem Lohnzettel ist der Unterschied eindeutig sichtbar: Frauen verdienen in Österreich rund ein Fünftel (konkret 19,9 Prozent) weniger. Laut Daten der Statistik Austria hat das Einkommen ganzjährig vollzeitbeschäftigter Männer zuletzt 51.035 Euro betragen, Frauen verdienten 40.864 Euro. Das entspricht einer Differenz von 10.172 Euro oder 19,9 Prozent. Konkret bedeutet das: 73 Tage arbeiten Frauen in Österreich „gratis“.

Einkommensunterschied in Wien am Geringsten

Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Verbesserung. Die Situation könnte sich aber durch die schwarz-blaue Regierung verschlechtern, befürchten die SPÖ-Frauen. Bundesweit gibt es Unterschiede in Sachen Einkommen. In Vorarlberg war der Equal-Pay-Day bereits am 22. September. Am besten schneidet Wien ab. Laut der Wiener Frauenvorsitzenden Renate Brauner sind dafür Kinderbetreuungs- und Frauenfördermaßnahmen, sowie das Gleichbehandlungsgesetz ausschlaggebend. Der Einkommensunterschied liegt bei 15,2 Prozent. Equal Pay Day ist damit in Wien eigentlich erst am 6. November. Das bedeutet 56 Tage Gratis-Arbeit für Wienerinnen. (apa/vk)