Hamlet oder nicht Hamlet: Oper „Ambleto“ im MusikTheater an der Wien
Nicht Shakespeare und nicht Hamlet, sondern Ambleto: die erste Oper der Musikgeschichte, die die Geschichte des dänischen Prinzen erzählt, allerdings mit ungewöhnlich starken Frauenfiguren, verkörpert von Ana Maria Labin (Getrude) und Erika Baikoff (Ophelia). In der Titelrolle ist der Countertenor Raffaele Pe zu erleben, der gleichzeitig die musikalische Leitung übernimmt. An seiner Seite singen Miklós Sebestyén (Claudius), Nikolay Borchev (Polonius) und Maayan Licht (Laertes). Begleitet wird die Produktion vom Ensemble La Lira di Orfeo.
Francesco Gasparini, toskanischer Komponist und Schüler von Arcangelo Corelli, schuf Ambleto 1706 für den gefeierten Kastraten Nicolini. Grundlage für das Libretto von Apostolo Zeno und Pietro Pariati war die mittelalterliche Chronik Gesta Danorum von Saxo Grammaticus, die später auch Shakespeare zu seinem Hamlet inspirierte. Als das Werk entstand, war Shakespeares Drama in Venedig noch unbekannt.
Nach ihrer erfolgreichen Produktion von La liberazione kehrt mit Ilaria Lanzino eine Regisseurin an das MusikTheater an der Wien zurück, die in den letzten Jahren mit ihren fantasievollen, mutigen und mehrfach preisgekrönten Inszenierungen für Furore gesorgt hat. Ihre Interpretation lässt die Geschichte um den dänischen Prinzen in einem neuen Licht erscheinen.
Das Dramma per musica in drei Akten von Franceso Gasparini feiert am 6. Mai 2025 Premiere