

Der Wahlkampf geht am Freitag zu Ende
Der Wien-Wahlkampf geht am Freitag ins Finale. Nachdem bereits am Donnerstagabend die Wiener FPÖ mit Spitzenkandidat Dominik Nepp am Wiener Stephansplatz ihre Kampagne abgeschlossen hatte, mobilisieren auch die übrigen Parteien ihre Wählerschaft noch einmal. Wer am Sonntag keine Zeit für den Gang ins Wahllokal hat, kann bis spätestens Mittag noch "mündlich" eine Wahlkarte für die Briefwahl abholen oder gleich vor Ort im jeweiligen Wahlreferat die Wahlkarte ausfüllen.
Den Auftakt machte Freitagfrüh die KPÖ, die im Wahlbündnis mit der Liste LINKS antritt. Vor dem Burgtheater wurde bereits um 8.00 Uhr ein "Vertrag mit der Bevölkerung" unterzeichnet.
ÖVP am Rochusmarkt
Am frühen Nachmittag laden dann ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer und Funktionäre auf den Rochusmarkt in Wien-Landstraße, wo um 14.30 Uhr das türkise Finale über die Bühne geht. Die ÖVP verzichtet dabei auf ein Event-Setting und lädt stattdessen zu einer letzten Verteilaktion.
Grüne, NEOS und die SPÖ werben ab 16 Uhr auf ihren Abschlusskundgebungen noch einmal um Stimmen. Die grüne Spitzenkandidatin Judith Pühringer tritt gemeinsam mit der designierten Bundessprecherin Leonore Gewessler und der früheren Justizministerin Alma Zadić im "Podium" des Architekturzentrums im Wiener Museumsquartier auf. Quasi ums Eck, am Platz der Menschenrechte neben dem Museumsquartier, laden die NEOS zu ihrem - u.a. mit Bundesparteichefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, dem Wiener Landessprecher und Bildungsminister Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling und Spitzenkandidatin Selma Arapovic.
SPÖ am Viktor-Adler-Markt
Bürgermeister Michael Ludwig begeht zeitgleich am Viktor-Adler-Markt in Favoriten das Wahlkampffinale seiner SPÖ. Neben dem Stadtchef wird auch Vizebürgermeisterin und Wohn- bzw. Frauenstadträtin Kathrin Gaal eine Rede halten. Der Bundesparteivorsitzende, Vizekanzler Andreas Babler, wird zwar anwesend sein, aber laut Wiener Landespartei nicht ans Mikrofon treten.
Den Schlusspunkt setzt dann um 17.30 Uhr der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der zum zweiten Mal nach dem Rauswurf aus seiner ehemaligen Partei mit seiner eigenen Liste antritt - und zwar in der Wolke 21 im 22. Gemeindebezirk.
"Mündliche" Wahlkarten-Beantragung bis 12 Uhr
Wer am Sonntag nicht in sein Wahllokal gehen kann und doch noch an der Wien-Wahl teilnehmen will, der muss sich sputen. Bis 12 Uhr mittags kann man noch "mündlich" eine Wahlkarte im Wahlreferat (Magistrat) beantragen. Mit dieser ist die Briefwahl (aus dem In- oder Ausland) oder das Wählen auch in "fremden" Wahllokalen möglich. Wer sich seine Wahlkarte im Wahlreferat persönlich abholt, kann diese nicht nur zur Briefwahl oder zur Wahl abseits des "eigenen" Wahllokals verwenden, sondern den Stimmzettel dort auch sogleich ankreuzen und abgeben. Wird per Brief gewählt, muss der Stimmzettel bis spätestens am Wahltag um 17.00 Uhr einlangen.
Wie viele Wahlkarten dieses Mal ausgegeben werden, das steht dann am späteren Nachmittag fest. Beim letzten Urnengang 2020 waren es derer 382.214 - ein Rekord, der auch der damaligen Hochblüte der Corona-Pandemie geschuldet war, aufgrund derer sich weit mehr Wiener als je zuvor entschieden, ihre Stimme für die Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen per Briefwahl abzugeben. 2015 waren es nur 203.874 gewesen.