

Neue Gewaltambulanz an der Med Uni Wien eröffnet
Gewalt ist nie ok. Gewalt hat viele Gesichter. Manchmal hinterlässt Gewalt auch Spuren. Und diese Spuren und Verletzungen können ab jetzt gesichert und dokumentiert werden. Auch als Beweise für mögliche spätere Gerichtsverhandlungen.
Eine von fünf Frauen in Österreich ist von Gewalt betroffen. In der neu eröffneten Gewaltambulanz in Wien können Opfer von Gewalt nun in einem sicheren Umfeld kostenfrei und anonym untersucht werden. Auch wenn sie den Verdacht haben, K.O.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, können sie sich – am besten rasch und zuerst telefonisch – an diese Stelle wenden.
Die Untersuchungsstelle für Gewaltbetroffene an der MedUni Wien bietet Gewaltbetroffenen jeden Alters und Geschlechts klinisch-forensische Untersuchungen nach neuesten gerichtsmedizinischen Standards an. Unabhängig davon, ob bereits eine Anzeige erstattet wurde oder eine E-Card vorliegt. Ein Team von sechs Allgemeinmediziner*innen steht bereit.
Gesicherte Daten, Laborergebnisse und Fotos werden zehn Jahre lang aufbewahrt. Zum Beispiel falls bei Wiederholungsfällen oder nach einer längeren Zeit sich die betroffene Person doch dafür entscheidet, eine Anzeige zu machen.
Nach Graz jetzt auch in Wien
Die erste Gewaltambulanz Österreichs wurde in Graz eröffnet. Etwa 250 Gewaltopfer haben sich dort im ersten Quartal gemeldet. Mit der Einrichtung in Wien soll das Angebot der niederschwelligen Anlaufstellen für Gewaltbetroffene vergrößert und die Kontaktaufnahme erleichtert werden.
Die Untersuchungsstelle für Gewaltbetroffene der Medizinischen Universität Wien (Zentrum für Gerichtsmedizin) ist erreichbar unter:
Telefonnummer: 01 40 160 357 00
Link: www.meduniwien.ac.at/web/untersuchungsstelle-fuer-gewaltbetroffene/