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Wiener Spitalsärzt*innen: 2/3 überlegen Jobwechsel Wiener Spitalsärzt*innen: 2/3 überlegen Jobwechsel
Gesundheit

Wiener Spitalsärzt*innen: 2/3 überlegen Jobwechsel

"Wenn die Politik nicht schleunigst handelt, wird sich die Situation verschlechtern", sagt die Wiener Ärztekammer.
Christoph Schütz
Dienstag, 10. Jänner 2023
Verfasst am 10.01.2023 von Christoph Schütz

„Das Wiener Spitalssystem ist krank“, sagt die Wiener Ärztekammer und spricht von hunderten gesperrte Betten in Wiens Spitälern und Spitals-Ärzt*innen, die ihren Job wechseln wollen. Dazu präsentiert die Ärztekammer am Dienstag eine düstere Umfrage, durchgeführt von Peter Hayek unter Wiens Spitalsärzt*innen: Demnach denken derzeit zwei Drittel aller rund 1900 befragten Ärzt*innen an die Kündigung – vielfach wegen der hohen Belastung im Job. Hotspots seien vor allem in der Kindermedizin, der Urologie, aber auch in den Zentralen Notaufnahmen - mit langen Wartezeiten und enormer Stressbelastung.


Die Ärztekammer fordert daher eine Besetzung aller offenen Spitalsposten. Das Arzt-Personal dafür gäbe es in Österreich, allerdings fehle es an den entsprechenden Arbeitsbedingungen, die im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz nicht wettbewerbsfähig seien. Darüber hinaus bräuchte es mehr Zeit-Ressourcen für Patient*innen, weniger Bürokratie-Arbeit für Ärzt*innen und eine bessere Entlohnung.


Und was sagt die verantwortliche Politik dazu? Bis Redaktionsschluss gibt der Gesundheitsstadtrat dazu keine Stellungnahme. Allerdings hat Bürgermeister Ludwig am Dienstag Vormittag den Wiener Ärztekammer-Präsidenten zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen, um sich die Situation schildern zu lassen. Für die Ärztevertretung ist das ein erster kleiner Schritt zur Gesundung des Systems.