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Liesing: Neues Leben für Sargfabrik Liesing: Neues Leben für Sargfabrik
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Liesing: Neues Leben für Sargfabrik

Ehemalige Sargfabrik in Atzgersdorf (23.) wird von der Soravia-Gruppe zu Geschäfts- und Freizeitzentrum umgestaltet.
Vanessa Kogler
Mittwoch, 25. Jänner 2023
Verfasst am 25.01.2023 von Vanessa Kogler

In Wien-Atzgersdorf im Bezirk Liesing entsteht ein neues Geschäfts- und Freizeitzentrum samt Konzerthalle. Für das Projekt "Fabrik1230" wird ein historischer Gebäudekomplex umgebaut, in dem bis vor nicht allzulanger Zeit noch Särge hergestellt wurden. Errichtet wird das Zentrum von der Soravia-Gruppe. Die Eröffnung ist für 2024 geplant, wie bei der Präsentation am Mittwoch mitgeteilt wurde.

Errichtet wurde der Komplex an der Breitenfurter Straße in den Jahren 1913 bis 1916 als "Maschinen-, Kisten- und Holzwarenfabrik M. Koffmahn" nach Plänen des Otto-Wagner-Schülers Hubert Gessner. 1966 übernahmen die Stadtwerke das Gebäude und adaptierten es für die Sargerzeugung, die 2013 geschlossen wurde.

Es folgte eine erste kulturelle Nutzung. Die Festwochen ließen etwa ihre Club-Schiene "Hyperreality" 2018 dort über die Bühne gehen. Auch Märkte mit lokalen Produzenten wurden veranstaltet. Schließlich kaufte der Wohnfonds Wien das Areal, der ein Auswahlverfahren durchführte, wie Soravia-Projektleiterin Sandra Derradji-Eder erläuterte. Das Immo-Unternehmen erhielt mit seinem Konzept den Zuschlag.

Die Kultur soll künftig weiterhin eine große Rolle spielen am Areal. So sollen etwa in den beiden Hallen in der Fabrik regelmäßig  kulturelle Veranstaltungen stattfinden.  Weiters sind zusätzliche Veranstaltungsräume, sowie Studios und Ateliers in den Neubauten dahinter geplant. Der Verein F23, der die Sargfabrik zwischenzeitlich kulturell betreut hat, ist wieder involviert. 

Mit dem denkmalgeschützten Teil werde man besonders schonend umgehen, versprach Sandra Derradji-Eder. Zugleich entstehen aber auch moderne Neubauten als Kontrast. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 42 Millionen Euro, wobei sich interessierte Investoren noch an dem Projekt beteiligen können.

Insgesamt wird die Nutzfläche des Gebäudes von derzeit 4.000 auf 10.000 Quadratmeter vergrößert. Geplant sind etwa Gastro- und Gewerbebereiche, so soll es etwa eine eigene Gin-Destillerie (Jim & Tonic) und eine Bierbrauerei von Vienna Craft im Haus geben. Zusätzlich ist ein Gesundheitszentrum mit diversen Ärzten und Apotheke geplant. Auch die Live-Musik erlebt ein Comeback: Eine der großen Fabrikshallen soll wieder für Konzerte genutzt werden.

Besonders innovativ sei auch die Versorgung mit Wärme und Kälte, wurde heute versichert. Diese werden über einen Eiskern-Energiespeicher erzeugt. Klimaschädliche CO2-Emmissionen gebe es dadurch im Betrieb nicht, hieß es. (apa/vk)

Visualisierung: BOKEH designstudio