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Radverkehr: Radbügelbau geht voran Radverkehr: Radbügelbau geht voran
Verkehr

Radverkehr: Radbügelbau geht voran

5.000 Radabstellplätze hat die Stadt für 2021 angekündigt. Das Ziel wurde übertroffen. Aber nicht alle Bezirke sind beim Radbügelbau gleich fleißig.
Andreas Liberda
Donnerstag, 10. März 2022
Verfasst am 10.03.2022 von Andreas Liberda

5.941 öffentliche Parkplätze hat die Stadt Wien letztes Jahr geschaffen – Und zwar für Fahrräder. Die sogenannten Wiener Bügel oder die Ebis-Bügel kommen dabei meistens zum Einsatz. Ein Bügel bietet somit Platz für zwei Räder. Die Stadt hat damit ihr selbst gestecktes Ziel von 5.000 Radabstellplätzen pro Jahr übertroffen. Insgesamt sind 2021 deutlich mehr als in den Jahren zuvor dazugekommen. Allerdings sind die Radbügel nicht gleichmäßig über die Bezirke verteilt.

Der Sieger-Bezirk beim Radbügelbau 2021. Die Leopoldstadt mit einem satten Plus von 930 Stellplätzen. Dahinter rangieren die Landstraße mit 655 und Neubau mit 500 zusätzlichen Abstellplätzen
Überraschender Letzter ist die Josefstadt mit einem Minus von acht Plätzen. Aus dem Büro des zuständigen Bezirksvorstehers heißt es dazu: „Im 8. Bezirk wurden 2021, im ersten Jahr des neuen Grünen Bezirksvorstehers Martin Fabisch, insgesamt 98 neue Radabstellplätze in einem der am dichtesten bebauten Bezirke Wiens geschaffen. Zeitgleich wurden aufgrund von diversen Baustellen (u.a. Errichtung des Linienkreuzes U2#U5) insgesamt 106 Radabstellplätze temporär entfernt, die nach den diversen Baufertigstellungen freilich wieder errichtet werden.“


Aber auch andere Bezirke, ganz ohne aktuelle U-Bahn-Großbaustellen, sind säumig bei der Radinfrastruktur. Liesing hat nur 20 zusätzliche Plätze geschaffen. Simmering 56 und Hietzing 76.
Durchaus zufrieden mit der Bilanz des letzten Jahres ist die Radlobby Wien. Es gibt auch Kritik. Denn bis 2025 sollten auf Basis einer TU-Studie ca. 90.000 Radabstellplätze vorhanden sein. Wird im derzeitigen Ausbautempo weitergemacht, wird sich das nicht ausgehen.
Übrigens: Wer Radbügel anregen will, kann das direkt bei der jeweiligen Bezirksvorstehung machen, heißt es vom Fahrradbeauftragten, Martin Blum. Auch bei der Mobilitätsagentur könne man sich melden. Diese leitet die Anliegen dann an die zuständigen Bezirke weiter.