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Mehr als 1.500 Feuerwehreinsätze, Badeverbot Mehr als 1.500 Feuerwehreinsätze, Badeverbot
Chronik

Mehr als 1.500 Feuerwehreinsätze, Badeverbot

Der starke Regen am Wochenende hat auch in Wien zu Einsätzen geführt, an der Neuen Donau herrscht Badeverbot.
W24 Redaktion
Montag, 19. Juli 2021
Verfasst am 19.07.2021 von W24 Redaktion

Starker Regen und Gewitter haben am Wochenende im gesamten Wiener Stadtgebiet zu Dauereinsätzen der Berufsfeuerwehr geführt. Vom frühen Samstagvormittag bis Sonntag um 13.00 Uhr gab es "1.200 Einsätze in Zusammenhang mit dem Starkregenereignis", berichtete Pressesprecher Jürgen Figerl. Das betraf vor allem Auspumparbeiten von Kellern, Tiefgaragen oder Unterführungen. Laut Wiener Netze waren zudem insgesamt 6.650 Haushalte vorübergehend von Stromausfällen betroffen.

Die Störungen traten nicht alle gleichzeitig auf, betonte Wiener-Netze-Sprecher Christian Call auf APA-Anfrage. Im Schnitt seien die Kunden nach 90 Minuten wieder am Netz gewesen. Ausgelöst wurden die Stromausfälle durch die "Witterungsbedingungen wie atmosphärische Störungen, Blitzeinschläge in Freileitungen und Überspannungen in Trafostationen", erläuterte Call. Die Wiener Netze waren demnach mit mehreren Einsatzteams unterwegs, um die Schäden zu beheben. Ohne Strom waren ab dem Abend ein Teil von Floridsdorf im Bereich Brünner Straße, die Donaustadt in Breitenlee und die Schmelz in Ottakring. In Oberlaa in Favoriten und in Inzersdorf im Bezirk Liesing kam es ebenfalls zu Netzausfällen.

Am längsten beschäftigte die Einsatzkräfte jedoch eine Stromstörung in einem Bürogebäude im Landstraßer Bezirksteil Erdberg. Dort wurden gegen Mitternacht mehrere der insgesamt fünf Kellergeschoße inklusive einer Schaltstation unter Wasser gesetzt, berichtete Call. Der Einsatz dauerte am frühen Nachmittag noch an, Wohnhaushalte seien durch diese Störung nicht betroffen, betonte der Sprecher. "Wir arbeiten in Abstimmung mit den Wiener Netzen an Ort und Stelle", sagte Figerl von der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte arbeiteten mit mehreren Großpumpen und in dem Gebäude "waren auch kurzfristig Taucher der Berufsfeuerwehr Wien im Einsatz".

Die Lage im Stadtgebiet "beruhigt sich ganz leicht", erläuterte Figerl. "Wir sind auf Hochtouren dabei, laufende Einsätze abzuarbeiten, um bereit zu sein, sollte es weitere Gewitter geben." Diese könnten nicht ausgeschlossen werden, die Feuerwehr sei laufend im Austausch mit der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG). Neben den 1.200 Starkregeneinsätzen seien zudem zusätzlich normale Aufgaben für die Feuerwehrleute zu bewältigen, betonte Figerl.

Begonnen hatten die intensiven Einsätze laut Figerl am Samstag im Bezirk Döbling, die sich dann über Floridsdorf und Donaustadt über das ganzes Stadtgebiet ausdehnten. Im Süden von Wien traten der Petersbach und der Liesingbach stellenweise über die Ufer. Auch undichte Dächer oder Türen sorgten dafür, dass die Berufsfeuerwehr permanent beschäftigt war. Am Samstag wurde erhöhte Einsatzbereitschaft ausgerufen. Dienstfreie Feuerwehrkräfte wurden einberufen und zusätzliche Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt. Unterstützung kam auch vom Katastrophenhilfsdienst des Wiener Landesverbandes und den beiden Freiwilligen Feuerwehren Wien-Süßenbrunn und Wien-Breitenlee.

Die Donau führt seit Samstag Hochwasser, teilte die Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer) in einer Aussendung mit. Für die Neue Donau gelte aus wasserhygienischen Gründen ab sofort Badeverbot, da bei Donauhochwasser Wasser in die Neue Donau einströmt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Hochwasserschutzes seien seit Samstagnachmittag im Hochwassereinsatz. Die Hochwasserzentrale im Einlaufbauwerk in Langenzersdorf sowie die beiden weiteren Wehre 1 und 2 an der Neuen Donau wurden besetzt, wurde betont. (APA/Red)