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Alltagsheld: "Ich bin froh, zu arbeiten" Alltagsheld: "Ich bin froh, zu arbeiten"
Arbeit

Alltagsheld: "Ich bin froh, zu arbeiten"

1. Mai: Franz Herzog hat durch die Aktion 20.000 einen sozialen Job bekommen und ist stolz darauf.
Rebin Showkat
Freitag, 30. April 2021
Verfasst am 30.04.2021 von Rebin Showkat

Franz hilft mit, ungebrauchte Lebensmittel etwa 16 tausend armutsbetroffenen Menschen in rund 90 Sozialeinrichtungen zukommen zu lassen. Damit ist er, wie auch die anderen Mitarbeiter der Wiener Tafel, einem Verein für sozialen Transfer, darin engagiert, Warenspenden von Handel, Industrie und Landwirtschaft im Großraum Wien zu verteilen.

Viele Menschen haben aufgrund der Pandemie ihren Job verloren. Sozial tätige Organisationen wie die Wiener Tafel haben dank Sicherheits- und Hygienemaßnahmen bzw. auch einer angepassten Logistik weiterhin ihre Arbeit gemacht. So auch Franz Herzog – er ist weiterhin jeden Morgen pünktlich zur Arbeit erschienen. Denn, so sagt er uns, seine Arbeit sei zu wichtig, um verschoben zu werden. Armutsbetroffene Menschen könnten schließlich nicht auf ihre Lebensmittel verzichten - Lockdown hin oder her. Franz Herzog ist also ein waschechter Held des Alltags, auch wenn er selbst bescheiden bleibt und eher seine ehrenamtlichen Kollegen als Helden bezeichnet.

Respekt für seine Arbeit und sein Engagement fehlt ihm seitens seiner Mitmenschen nicht. Es war auch ein gewisser Respekt für ältere Menschen in Form der Aktion 20.000 des ehemaligen Bundeskanzlers Christian Kern, der ihm überhaupt erst diesen Arbeitsplatz beschert hat, erzählt er uns. Damals übernahm der Bund die Lohnkosten für Langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahre, wenn sie Arbeitsplätze bei gemeinnützigen Organisationen oder sozialen Unternehmen bekamen. Die Aktion hat ihm geholfen, den Job zu finden, den er bis heute ausübt. Der Respekt für ältere Arbeitslose hat ihm dann aber gefehlt, als die damals neu gewählte türkis-blaue Bundesregierung als Sparmaßnahme die Aktion 20.000 kurzerhand wieder abgeschafft hat.