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Stadträtin Gaal startet große Frauen-Befragung Stadträtin Gaal startet große Frauen-Befragung
Gesellschaft

Stadträtin Gaal startet große Frauen-Befragung

Jetzt sind die Wienerinnen am Wort!
Barbara Duras
Mittwoch, 17. März 2021
Verfasst am 17.03.2021 von Barbara Duras

Unter dem Motto „Arbeit. Frauen. Wohnen. #anpackenjetzt“ fand heute, Mittwoch, die zweite virtuelle Konferenz des SPÖ-Klubs im Wiener Rathaus statt. Schwerpunktthema: Corona und die Auswirkungen auf Frauen. „Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Vergrößerungsglas und zeigt, dass Frauen besonders unter den Auswirkungen der Krise leiden. Corona hat zu einer Verschlechterung in nahezu allen Lebensbereichen geführt. Es sind überwiegend Frauen, die neben dem Job auch die Betreuung der Kinder, Home-Schooling und die Hausarbeit schultern. Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen – sie gehören zu den großen Verliererinnen in der Pandemie“, sagt Gastgeber und SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher. Die berufliche Situation hat sich im Vergleich zum Vorjahr massiv verschlechtert, in Österreich fürchtet jede dritte Frau um ihren Job. Zudem wirft die Krise die Gleichberechtigung um zwanzig Jahre zurück.

„Die Belastung der Frauen steigt mit der Dauer Pandemie, deshalb setzt Wien alle Hebel in Bewegung, um Frauen noch besser zu unterstützen“, so Taucher, der in diesem Zusammenhang Kritik an der türkis-grünen Bundesregierung übt. „Das Schweigen der Kurz-Regierung ist ohrenbetäubend. Seit Ausbruch der Pandemie werden wichtige Maßnahmen verschlafen. Die Rechnung dafür tragen die Österreicherinnen.“ Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal, die gemeinsam mit AK-Wien-Präsidentin Renate Anderl als Hauptgast eingeladen war, stellte ein neues Projekt der Stadt Wien vor: Die große Wiener Frauen-Befragung. „Wir wissen, dass Corona das Leben der Frauen verändert hat. Aber wir wissen nicht genau, wie. Deshalb startet die Stadt Wien eine groß angelegte Frauen-Befragung, um auf Augenhöhe zu erfahren, was die Wünsche für die Zukunft, aber auch Probleme und Sorgen der Wienerinnen sind. Und um danach mit konkreten Maßnahmenauf dieses Ergebnis reagieren zu können. Wir wollen nicht über Frauen, sondern mit Frauen sprechen“, so Gaal bei der heutigen Klubkonferenz.

Der Start der Umfrage ist bereits in Vorbereitung, das Endergebnis wird für 2022 erwartet. Nach dem Start folgt ein großangelegter Beteiligungsprozess. Zielgruppe für die Befragung sind alle Wienerinnen. Die Bundesregierung kann sich in vieler Hinsicht die Stadt Wien zum Vorbild nehmen, wenn es um konkrete Taten zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geht“, sagt Renate Anderl, Präsidentin der AK Wien. „Die Corona-Krise trifft Frauen doppelt und dreifach, sie arbeiten im Handel, Tourismus, Gastgewerbe, wo gerade viele Jobs verloren gegangen sind. Es muss daher viel, viel mehr getan werden.“ Wien zeigt es vor, als Beispiel führt Anderl die Aktivitäten des Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (WAFF) an. „Mit den Ausbildungsinitiativen bekommen Frauen Perspektiven und Chancen in Berufen mit rasant steigendem Personalbedarf, sei das in der Pflege, der Kinderbildung oder in technischen Sparten. Und sie bekommen bei längeren Ausbildungen Stipendien, damit sie sich die Ausbildungen auch leisten können. So fördert man Frauen konkret. Bund, bitte nachmachen!“

Mindestens 5.000 Wienerinnen sollen zu verschiedenen Schwerpunkten befragt werden –unter anderem Bildung, Erwerbsarbeit, unbezahlte Arbeit, Alltag/Freizeit und frauenspezifische Angebote. Aufbauend auf den Ergebnissen sollen anschließend Maßnahmen gesetzt werden, um Frauen und Mädchen in Wien noch besser unterstützen zu können. „Mir ist wichtig: Frauen dürfen nicht zu den Verliererinnen der Corona-Krise werden. Daher fragen wir nach –um Frauen und Mädchen in Wien in Zukunft mit zielgerichteten Maßnahmen noch besser unterstützen und stärken zu können. Jetzt sind die Wienerinnen am Wort“, so Kathrin Gaal.