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Ludwig: "Lockdown als letzte Konsequenz" Ludwig: "Lockdown als letzte Konsequenz"
Gesundheit

Ludwig: "Lockdown als letzte Konsequenz"

Immer mehr medizinische Expert*innen sehen einen Gesamt-Lockdown als Wellenbrecher an. Die Politik will ihn aber unbedingt vermeiden.
Hannes Huss
Mittwoch, 10. November 2021
Verfasst am 10.11.2021 von Hannes Huss

Manche führende Mediziner*innen fordern ihn bereits - den harten Lockdown für alle. Gegenüber dem ORF sieht Infektiologe Richard Greil aktuell eine ernste Gefahr für das österreichische Spitalswesen, man befinde sich immer noch im "exponentiellen Wachstum" der Corona-Neuinfektionen, dieses sei im Vorjahr etwa durch einen Lockdown gebrochen worden. Auch der Epidemiologe Gerald Gartlehner schlägt in eine ähnliche Kerbe - wenn "Lockdown, dann für alle". Aktuell sieht der Stufenplan der Regierung nur Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte vor - und zwar ab dem Erreichen einer kritischen Schwelle von 600 Patient*innen auf Intensivstationen. Derzeit liegen 413 Menschen mit Corona auf ICU-Stationen in Österreich.

"Alles was nötig ist"

Angesichts der weiterhin nach oben schnellenden Corona-Zahlen hat Bürgermeister Michael Ludwig am Mittwoch einen neuerlichen Lockdown als "letzte Konsequenz" bezeichnet. Es müsse "alles was nötig ist" getan und "fast alles in Kauf" genommen werden, um eine solche Situation zu verhindern, sagte Ludwig am Rande der Pressekonferenz vor der Eröffnung des 70. Städtetages in St. Pölten .

Von der Bundesregierung gefordert wurden "sehr schnelle und konsequente Maßnahmen und eine Informationskampagne, was den dritten Stich betrifft". Angesprochen auf einen sogenannten Ost-Lockdown so wie in der Osterzeit sagte der SPÖ-Politiker, gleichzeitig auch Präsident des Österreichischen Städtebundes, dass man "in einer Pandemie generell nichts zu einhundert Prozent ausschließen" könne.

"Die Zahlen steigen in außerordentlichem Ausmaß, regional unterschiedlich, aber österreichweit", konstatierte Ludwig, nachdem am Mittwoch mit 11.398 Neuinfektionen ein Allzeit-Hoch erreicht worden war. Ihn begleite die Sorge, dass gerade in stark betroffenen Bundesländern etwa "auch der Tourismus leiden wird". (APA/Red)

Bild: Christian Jobst