Schließen
Wien: Denkmal für homosexuelle Opfer der NS-Zeit Wien: Denkmal für homosexuelle Opfer der NS-Zeit
Gesellschaft

Wien: Denkmal für homosexuelle Opfer der NS-Zeit

Am Mittwoch wurde der Entwurf für das Denkmal für die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung im Resselpark präsentiert.
Jelena Gucanin
Mittwoch, 01. Juli 2020
Verfasst am 01.07.2020 von Jelena Gucanin

Gegen das Vergessen: Am Mittwoch wurde der Denkmal-Entwurf für die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit im Wiener Resselpark präsentiert. Ein historischer Tag für die Stadt, wie Antidiskriminierungs-Stadtrat Jürgen Czernohorszky betont: "Ich freue mich, dass wir heute den Siegerentwurf für das Denkmal für die Frauen und Männer, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden, präsentieren können. Es war mir von Beginn an ein großes Anliegen, dass wir dieses historisch so wichtige Denkmal im Dialog und mit breiter Beteiligung der Communities umsetzen. Wir schaffen mit dem Denkmal Sichtbarkeit für eine Opfergruppe, die viel zu lange unsichtbar war. Es ermöglicht ein würdevolles Erinnern und mahnt uns davor, das dunkelste Kapitel unserer Geschichte nicht mehr zu wiederholen."

Der britische Künstler Marc Quinn ging mit seinem Entwurf aus dem künstlerischen Wettbewerb als Sieger hervor. Eine 16-köpfige Jury hat das Projekt ausgewählt, wie der Vorsitzende Hannes Sulzenbacher (QWIEN) sagt: "Marc Quinns Skulptur bildet den Moment einfachster und elementarster zwischenmenschlicher Berührungen ab. Sein Entwurf zeigt zwei Paare zärtlich aufeinander liegender Hände - einerseits von zwei Männern, andererseits von zwei Frauen. Diese Händepaare scheinen an den Handgelenken wie abgehackt und vermitteln dadurch größte Brutalität im Augenblick liebevoller Berührung. Der Entwurf reflektiert diese Ambivalenz in ästhetischer Klarheit und beeindruckt sowohl auf intellektueller wie auch auf emotionaler Ebene. Durch die verspiegelten Schnittflächen der Handgelenke und der Tischplatte wird der/die Betrachter/in Teil des Kunstwerks und kommt nicht umhin, sich mit den dargestellten Thematiken der gleichgeschlechtlichen Liebe und ihrer Verfolgung auseinander zu setzen."

Alle weiteren Einreichungen können auf der Homepage der WASt (www.queer.wien.gv.at) eingesehen werden. Das Projekt wird von der Stadt Wien und dem Nationalfonds der Republik Österreich unterstützt. (red)