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Verkehr

Coronavirus bremst Autos

Eine Auswertung der MA 46 zeigt: Kfz-Verkehr in Wien um 52 Prozent zurückgegangen - auch Radverkehr weniger geworden.
Simon Windegger
Mittwoch, 08. April 2020
Verfasst am 08.04.2020 von Simon Windegger

Der Coronavirus sorgt auch in Wien für leere Straßen: Der Kfz-Verkehr ist in der Bundeshauptstadt um durchschnittlich 52 Prozent zurückgegangen. Das hat eine Spezialauswertung der Magistratsabteilung 46 ergeben, wie das Büro von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) der APA berichtete. Doch nicht nur die Zahl der Autos und Lkw hat sich reduziert, auch geradelt wird weniger.

Die MA 46 hat aus 70 Zählstellen neun repräsentative Orte ausgewertet - vier an der Stadtgrenze, vier im innerstädtischen Bereich und eine an der Reichsbrücke. Verglichen wurden die Kalenderwoche 10 (2. bis 6. März – 6.3.) mit den Kalenderwochen 12, 13 und 14. In diesem Zeitraum, also von Mitte März bis in die erste Aprilwoche, ist der motorisierte Individualverkehr massiv zurückgegangen.

Das größte Minus wurde auf der Perchtoldsdorfer Straße mit 61,4 Prozent verzeichnet, gefolgt vom Universitätsring und der Reichsbrücke mit jeweils 60 Prozent. Der geringste Rückgang wurde demnach bei der Zählstelle am Westbahnhof mit 42 Prozent festgestellt. Das Lkw-Aufkommen ging um durchschnittlich 50 Prozent zurück, am stärksten (fast 62 Prozent) bei der Reichsbrücke.

Inzwischen ist laut der Auswertung jedoch eine - wenn auch sehr verhaltene - Trendumkehr zu beobachten: Nach den Abnahmen in den ersten zwei Wochen der Ausgangsbeschränkungen sind in der dritten Woche wieder leichte Zuwächse verzeichnet worden.

Der Radverkehr hat seit Verhängung der ersten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise ebenfalls abgenommen. Die Auswertung von 13 Zählstellen zeigen laut Hebein-Büro, dass die Radfahrzahlen auf den meisten Strecken sinken, etwa um 49 Prozent in der Operngasse und Argentinierstraße. Allerdings sind dafür typische Freizeitstrecken stark frequentiert. So stiegen etwa am Donaukanalweg die Zahlen um 32 Prozent an.

Für Verkehrs-Ressortchefin und Vizebürgermeisterin Hebein zeigen die Ergebnisse, dass die temporäre Umwandlung von Straßen in Fußgänger- oder Bewegungszonen möglich ist. Derzeit seien vor allem Menschen mit dem Auto unterwegs, die zur Arbeit müssten - also etwa Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten: "Dadurch sind viele Straßenzüge kaum oder gar nicht befahren. Dieser Platz ist gerade jetzt wichtig und wir sollten ihn für die Menschen zugänglich machen, die Luft schnappen und sich die Beine vertreten wollen. Mehr Platz bedeutet mehr Möglichkeit Abstand zu halten und damit das Ansteckungsrisiko zu minimieren." (APA)