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Ganztagesschulen: Was ist ideal? Ganztagesschulen: Was ist ideal?
Bildung

Ganztagesschulen: Was ist ideal?

Ab Herbst sind Ganztagsschulen in Wien gratis. Wie schneidet die Schulform bei SchülerInnen und Lehrkräften ab?
Vanessa Kogler
Montag, 24. Februar 2020
Verfasst am 24.02.2020 von Vanessa Kogler

Die Ganztagesschulen sind eine Chance, um die Bildungsgerechtigkeit in Wien zu erhöhen, meint Bildungspsychologin Julia Holzer. Die Wienerin forscht aktuell zum Thema "Wohlbefinden in Schulen". Was SchülerInnen und Lehrkräften wichtig ist? Vor allem die Qualität der Lern- und Freizeiträume.
Insgesamt bräuchten Ganztagesschulen mehr Platz, betont die Wissenschafterin. Rückzugsorte wären für Kinder und Jugendlichen, die mindestens bis 15.30 Uhr an den Schulen bleiben müssen, enorm wichtig. Und auch die Lehrerinnen und Lehrer bräuchten mehr Platz, sagt Holzer, die früher selbst Deutsch und Musik an einer Floridsdorfer NMS unterrichtet hat.

Derzeit gibt es in Wien 57 Ganztages-Volksschulen und sechs NMS, die verschränkt geführt werden, also in denen sich Unterricht und Freizeit abwechseln. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat vergangenen Dienstag den Ausbau an Ganztagesschulen angekündigt. Konkret sollen jedes Jahr 10 weitere Ganztages-Schulstandorte hinzukommen.

Nur das „Türschild“ auszuwechseln, reiche laut Holzer aber nicht. Der Ausbau müsse evaluiert und ordentlich begleitet werden. Holzer: "Es geht sehr stark darum, die Lehrkräfte mit ins Boot zu holen und mit der Schulgemeinschaft gemeinsam zu überlegen, was braucht die Schule wirklich". Die kostenfreie Ganztagesschule startet im Herbst. Die Kosten dafür beziffert die Stadt mit rund 25 Millionen Euro pro Jahr. (vk)