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Weihnachtsgeschäft: So viel geben die Wiener aus Weihnachtsgeschäft: So viel geben die Wiener aus
Wirtschaft

Weihnachtsgeschäft: So viel geben die Wiener aus

Das Wiener Weihnachtsgeschäft erwartet heuer wieder einen hohen Umsatz.
Siniša Puktalović
Mittwoch, 27. November 2019
Verfasst am 27.11.2019 von Siniša Puktalović

Der Wiener Handel geht in ein "stabiles" Weihnachtsgeschäft, wie am Mittwoch betont wurde. Erwartet werden 335 Mio. Euro Umsatz, wie Rainer Trefelik, der Obmann der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kammerpräsident Walter Ruck sagte. Damit, so betonte er, liege man in etwa auf Vorjahresniveau.

Konkret erwarten laut der von der KMU Forschung Österreich durchgeführten Erhebung 20 Prozent der Wiener Geschäfte Umsatzzuwächse. 60 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus und 20 Prozent rechnen mit leichten Rückgängen. Neun von zehn Wienerinnen bzw. Wiener - also rund 1,5 Millionen - werden heuer zum Fest ihre Liebsten beschenken.

Rein rechnerisch werden pro Person durchschnittlich achteinhalb Geschenke um insgesamt 350 Euro eingekauft, was insgesamt 12,75 Millionen Packerl ergibt. Der durchschnittliche Preis pro Geschenk liegt laut Wirtschaftskammer etwas über 40 Euro. Wenig überraschend kommt vor allem die Familie in den Genuss des Bedachtwerdens: 82 Prozent des Weihnachtsbudgets (285 Euro) fließen in Richtung Angehörige.

Am großzügigsten zeigen sich die 50- bis 59-Jährigen bzw. 40- bis 49-Jährigen. Sie investieren jeweils rund 400 Euro. Männer und Frauen geben gleich viel für Präsente aus. Der Anteil jener vorausdenkenden Menschen, die ihre Einkäufe schon Wochen vor Weihnachten erledigen, steigt dabei leicht an. Auf dem ersten Platz der Geschenke-Hitliste finden sich Bücher. Ihre Beliebtheit als Geschenk nimmt sogar noch zu, hieß es. Dahinter folgen Gutscheine, Textilien, Spielwaren und Kosmetika.

Wenig Freude hat man in der Vertretung der Wiener Händler mit dem aktuellen Preisdruck. Es gebe bereits zahlreiche Rabattschlachten, beklagte Trefelik. Problematisch sieht der Wiener Handelsobmann vor allem die Tatsache, dass Online-Aktionen wie der "Black Friday" auf den stationären Handel überschwappen.

Dem Online-Handel will man heuer ohnehin mit einer eigenen Kampagne Paroli bieten. Sie steht unter dem Motto "Wer Wien liebt, kauft in Wien ein". Motivlich wird der Appell mit einem Herz untermalt, auch ein Werbeclip soll Lust auf den Besuch eines Geschäftes machen und die Wiener vom Internetshopping weglocken. Wie WKW-Präsident Ruck ausführte, fließen bereits mehr als die Hälfte der heimischen Online-Ausgaben ins Ausland ab.

Ruck plädierte dafür, auch entsprechende Änderungen bei den Abgaben anzudenken: "Es braucht eine faire Besteuerung des Onlinehandels." Wer in Österreich Geschäfte mache, hier also über einen "digitalen Betriebsstandort" verfüge, solle auch in Österreich Steuern zahlen, befand er. (APA)