Wie Google und Facebook uns abhängig machen
Bequem und einfach war es zu Beginn, etwas Neues sowieso: Facebook und andere Social Media Plattformen haben unser Kommunikationsverhalten nachhaltig verändert. Ein Foto aus dem Urlaub in Thailand gepostet, die Statusmeldung über die aktuelle Befindlichkeit verfasst, die bei den virtuellen Freunden mächtig Eindruck (oder auch nicht) hinterlassen hat. Likes, Likes, Likes - das war und ist auch bis heute noch die Devise vieler User von Facebook.
Doch die US-Plattform hat sich gewandelt. Als neuer Wirtschaftsriese hat das Unternehmen von Mark Zuckerberg nicht nur an der Schraube des Kommunikationsverhaltens der Menschen gedreht, sondern auch mächtig an den persönlichen Daten. Mittlerweile ist Facebook im Kreuzfeuer: Vorgeworfen wird dem US-Riesen etwa die Manipulation von Wahlen und der Verbreitung von so genannten "Fake News".
Jetzt sind die Menschen vorsichtiger und zurückhaltender mit Inhalten geworden, eine große Debatte über Daten und die öffentliche Sichtbarkeit von privaten Inhalten wurde losgetreten. Journalistin Corinna Milborn und Medienmacher Markus Breitenecker (ProSiebenSat.1 Puls 4) haben sich intensiv darüber Gedanken gemacht und 2018 das Buch "Change the Game" gemeinsam herausgebracht, welches in den Bestsellerlisten eingeschlagen ist.
Darin eindrucksvoll beschrieben: Die Macht und die Ideologie der Silicon-Valley-Giganten, die sich einen Wettkampf darum liefern, wer das Betriebssystem der Menschheit liefert. Beleuchtet werden auch Google und Facebook in ihrer neuen Funktion als Massenmedium - und welche Folgen es für die Demokratie hat, wenn IT-Player mit Algorithmen, Beeinflussungen und Werbeanzeigen tief ins Denken und Fühlen des Einzelnen eingreifen. (hh)
"Change the Game"
von Markus Breitenecker und Corinna Milborn. Brandstätter Verlag 2018, 328 Seiten, 25 Euro.
