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Aids Hilfe: Ruf nach zeitgemäßer HIV-Arbeit Aids Hilfe: Ruf nach zeitgemäßer HIV-Arbeit
Gesundheit

Aids Hilfe: Ruf nach zeitgemäßer HIV-Arbeit

HIV ist immer besser behandelbar, HIV-infizierte Menschen sind aber nach wie vor Anfeindungen ausgesetzt, kritisiert die Aids Hilfe Wien.
Vanessa Kogler
Mittwoch, 28. November 2018
Verfasst am 28.11.2018 von Vanessa Kogler

Am 1. Dezember ist wieder Welt-AIDS-Tag. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien informierte die Aids Hilfe Wien (AHW) gemeinsam mit Vertretern der Stadt und HIV-Experten über medizinische Fortschritte, aber auch Herausforderungen.

AHW: PrEP-Kostenübernahme bei besonders hohem Risiko

Seit elf Monaten sind die sogenannten PrEP-Tabletten (PrEP steht für Präexpositionsprophylaxe) in Wien zu erschwinglichen Preisen verfügbar. Laut Aids Hilfe Wien senken die Tabletten das HIV-Infektionsrisiko deutlich. Laut AHW-Obmann Wolfgang Wilhelm müsse man aber darüber nachdenken die PrEP für bestimmte Personengruppen kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

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© Aids Hilfe Wien/Juliana Metyko

Fakt ist: Optimal behandelte HIV-positive PatientInnen erkranken nicht mehr an Aids und sind auch nicht mehr infektiös. Voraussetzung ist eine frühe Diagnose der HIV-Infektion. Tatsächlich werden Infektionen oft erst spät diagnostiziert. Hier tritt HIV-Experte Horst Schalk für eine „Sensibilisierung der Ärzteschaft“ ein. Laut Untersuchungen stellen HausärztInnen bei ersten HIV-Symptomen oft nicht die richtige Diagnose.

HIV-Selbsttests in Apotheken

Seit Sommer 2018 sind HIV-Selbsttests in heimischen Apotheken verfügbar. Es gibt auch eine eigene Helpline unter 0800 252 289. Allein im Aids Hilfe Haus Wien wurden 2017 11.000 Tests durchgeführt, davon gut 7.500 HIV-Tests. Bei Workshops, Seminaren und Onlineberatungem wurden rund 45.000 Personen erreicht.

Diagnose und Therapie verbessern

Die Stadt Wien und die Aids Hilfe Wien arbeiten eng zusammen. Ziel ist es den Zugang zu Diagnose und Therapie zu verbessern und HIV-bezogener Diskriminierung entgegenzuwirken. „Besonderes Augenmerk liegt auf vulnerablen Gruppen, wie zum Beispiel Männern und Frauen in der Prostitution“, betonte dabei Kristina Hametner, Leiterin des Büros für Frauengesundheit und Gesundheitsziele der Stadt Wien. (vk)