Fritz Wotruba neu entdecken: Eine internationale Stimme der Moderne
Die meisten verbinden seinen Namen mit der markanten Kirche am Georgenberg in Wien-Liesing, doch das Werk von Fritz Wotruba reicht weit darüber hinaus. Zum 50. Todestag zeigt das Belvedere 21, wie international der Bildhauer gedacht, gelebt und gewirkt hat.
Geboren 1907 in Wien, wächst Wotruba als jüngstes von acht Kindern in einfachen Verhältnissen auf und findet früh zur Kunst. Während dem Nationalsozialismus muss er Wien verlassen, sein Exil prägt ihn nachhaltig.
Für Wotruba steht der Mensch stets im Zentrum. Seine Skulpturen entwickeln sich zu kantigen, fast architektonischen Formen und bleiben dabei immer zutiefst menschlich. Seine klare, reduzierte Formensprache ist ein künstlerisches Gegenbild zur Gewalt und Entmenschlichung des 20. Jahrhunderts.
Trotz Ausstellungen in London, Amsterdam oder New York ist die Reaktion in Österreich lange verhalten geblieben. Zu abstrakt, zu schwer zugänglich, so das Urteil vieler. Doch Wotruba ist keineswegs ein Einzelgänger. Seine Werke treten in Dialog mit internationalen Positionen und zeigen eindrucksvoll: Seine Kunst spricht über Grenzen hinweg.
„Wotruba International“ versammelt über 40 Arbeiten, viele davon im Austausch mit Werken anderer bedeutender Künstler*innen. Die Ausstellung lädt dazu ein, Fritz Wotruba neu zu entdecken, als weltoffenen Künstler mit Haltung, dessen Werk heute aktueller denn je ist.