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Ausbau der Wiener Verbindungsbahn wird verschoben Ausbau der Wiener Verbindungsbahn wird verschoben
Verkehr

Ausbau der Wiener Verbindungsbahn wird verschoben

Nach Einsprüchen heuer doch kein Baustart mehr - Weitere Verzögerung um mehrere Jahre möglich.
W24 Redaktion
Freitag, 11. Juli 2025
Verfasst am 11.07.2025 von W24 Redaktion

Der Ausbau der sogenannten Verbindungsbahn in Wien, also der Strecke zwischen Hütteldorf und Meidling, wird verschoben. Wie die ÖBB am Freitag mitteilten, wird es heuer entgegen dem ursprünglichen Plan keinen Baubeginn mehr geben. Grund dafür sind Verzögerungen, die durch Einspruchsverfahren entstanden sind. Die Modernisierung hätte einen 15-Minuten-Takt für die Schnellbahn ermöglichen sollen. Nun steht eine weitere, jahrelange Verzögerung im Raum.

Auf Schiene ist das Projekt ohnehin längst nicht mehr, der Zeitplan musste bereits wiederholt geändert werden. Laut ÖBB ist seit mehr als drei Jahren ein Rechtsmittelverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht anhängig. Entgegen bisheriger Einschätzungen habe das Gericht die aufschiebende Wirkung von Beschwerden nicht aufgehoben, hieß es. Darum müsse die ÖBB-Infrastruktur AG nun alle Vorbereitungen für einen Baustart noch in diesem Jahr zurücknehmen. Das betreffe auch ein Ausschreibungspaket von rund 30 Mio. Euro.

Verzögerung um mehrere Jahre möglich

Der Projektzeitplan müsse jetzt in Abstimmung mit anderen Projekten neu evaluiert werden. "Wann und wie das Projekt umgesetzt wird, kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden", wurde in der Mitteilung betont. Im "ungünstigsten Fall" stünde eine Verschiebung um mehrere Jahre im Raum.

Umgesetzt werden demnächst nur Instandhaltungsmaßnahmen. Bei einer längeren Verzögerung könnte es laut ÖBB auch notwendig werden, die Wienflussbrücken zu sanieren. Das könnte zu Gesamtkosten von 100 Mio. Euro führen, womit auch zu prüfen sei, ob das Projekt Verbindungsbahn bei verspätetem Ablauf überhaupt finanzierbar sein würde, warnte man.

Kern des Streits sind 900 Meter, die die Strecke nach der Querung des Wientals und der Westeinfahrt in Hochlage geführt werden soll. Die Projektgegner wollen mit ihrem Widerstand im Verfahren zur Umweltverträglichkeit (UVP-Verfahren) unter anderem erreichen, dass die Trasse tiefer gelegt wird. Laut ÖBB ist das technisch aber nicht sinnvoll, ein Tunnel unter dem Wienfluss wäre aufgrund der immensen Kosten unverhältnismäßig. (apa)