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80 Jahre Kriegsende: Warnungen vor Rechtsextremismus 80 Jahre Kriegsende: Warnungen vor Rechtsextremismus
Gesellschaft

80 Jahre Kriegsende: Warnungen vor Rechtsextremismus

Eine neue Ausstellung am Heldenplatz zeigt Transparente mit Fotos von KZ-Überlebenden und deren Zitate.
W24 Redaktion
Montag, 05. Mai 2025
Verfasst am 05.05.2025 von W24 Redaktion

Mit Warnungen vor dem Erstarken des Rechtsextremismus hat am Montag ein weiterer Tag des Gedenkens anlässlich des Weltkriegs-Endes vor 80 Jahren begonnen. Bei einer Ausstellungseröffnung auf dem Wiener Heldenplatz verurteilte der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Oskar Deutsch, den steigenden Antisemitismus. Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, appellierte an die Polizei, weiterhin gegen rechtsextreme Gruppierungen vorzugehen.

"Wir würden sehr gerne hier stehen, um 80 Jahre Befreiung hier unbeschwert zu feiern", sagte Deutsch bei der Ausstellungseröffnung - "aber leider wurde der Ungeist der Nationalsozialisten, das Herrenmensch-Gedenken, der Antisemitismus, die Feindseligkeit gegenüber allem, was vermeintlich anders als man selbst ist, nicht besiegt". In Österreich und weltweit wüte ein "enthemmter Antisemitismus, der Menschen in Gefahr bringt", so der IKG-Präsident weiter.

"Es sind nicht nur die Rechtsextremen, die Nazis huldigen und in Kellern über Vergasungen singen", betonte Deutsch. Es seien auch islamistische Regime und Gruppen, die Juden dämonisieren und den jüdischen Staat vernichten wollten. Dieser Hass sei nicht neu. Er sei "die Kontinuität des Vernichtungsantisemitismus der Nazis", der unter anderem vom iranischen Regime, der palästinensischen Terrororganisation Hamas und dem islamischen Jihad fortgeführt werde.

Appell an Polizei

Ganz auf die heimische rechtsextreme Szene hatte sich zuvor Mernyi konzentriert. Er zeigte auf dem Wiener Heldenplatz ein Polizei-Bild eines ausgehobenen Waffenlagers in Niederösterreich. "Das 'Niemals Wieder' beginnt mit dem konsequenten Vorgehen gegen Rechtsextreme", appellierte er an die Exekutive, die weiterhin gegen derartige Zellen vorgehen müsse. Mit der Aktion will das MKÖ die Bedeutung des Heldenplatzes als Ort des Gedenkens unterstreichen. Zu sehen sind Transparente mit Fotos von KZ-Überlebenden und deren Zitate. Einer der Überlebenden ist Mark Olsky, der auch persönlich bei der Eröffnung war. (APA)