Lorenz-Böhler-Spital: Klarheit gefordert
Das Lorenz-Böhler-Spital in Wien wird derzeit saniert und um einen Modulteil ergänzt. Wie die AUVA vergangenen Freitag bekannt gab, ist eine Schockraum- bzw. Polytraumaversorgung für Schwerstverletzte am Standort nicht vorgesehen. Die Wiener Ärztekammer fordert nun Klarheit. Das geplante "Downgrading" der Intensivstation im AUVA-Traumazentrum Brigittenau ohne vollwertigen Schockraum ist für die Ärztekammer "mehr als bedenklich", hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.
"Jüngste Vorfälle wie jener in Oberösterreich (eine Patientin wurde von mehreren Spitälern abgewiesen und starb wenig später, Anm.) und die gesamte Zeit der Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig Intensivbetten sind. Und geradezu fahrlässig wäre es, wenn ein Unfallspital keinen Schockraum mehr hat. Denn heutzutage wird für alle schwerer verletzten Patientinnen und Patienten ein Schockraum benötigt - ein bloßer 'Akut-Interventionsraum mit Anbindung zum CT' ist hier kein ausreichender Ersatz", forderte Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte, die AUVA-Führung auf, die Planung nochmals zu überdenken.
Spekulationen über die Zukunft des AUVA-Traumazentrums Brigittenau würden für Verunsicherung bei Mitarbeitenden sorgen. Dies insbesondere deshalb, weil "offenbar erst vor kurzem um Verlängerung der mit Jahresende 2025 auslaufenden Betriebsbewilligung des Bestandsgebäudes angesucht wurde. Wir erwarten uns hier eine umgehende Klarstellung, dass die geltende Betriebsvereinbarung jedenfalls eins zu eins fortgeführt wird – insbesondere die Regelungen zum verpflichtenden Teamsystem, zur Mindestbesetzung der Dienstmannschaft am Tag und in der Nacht sowie zur Mindestbesetzung in der Anästhesie. Die Belegschaft der AUVA fordert hier zu Recht Klarheit und Transparenz ein", appellierte Maldonado-González. (APA/Red)