Favoritenstraße: Vom Hitzepol zur Wohlfühlzone
Ende November, bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, lässt sich nur noch erahnen, wie sehr die Gegend im Sommer unter Hitze leidet. Die Favoritenstraße und der Columbusplatz zählen zu den heißesten Orten in einem der am dichtesten verbauten Gebiete Wiens. Jahrzehntelang gab es in der Fußgängerzone kaum Schatten – und keinen einzigen groß gewachsenen Baum.
Mit der Fertigstellung des ersten, 400 Meter langen Abschnitts hat sich das nun grundlegend geändert. Nach fast einem Jahr Bauzeit sind die Arbeiten abgeschlossen: 35 neue Bäume und 25 Hochstammsträucher wurden gepflanzt, 50 Grünbeete angelegt und der Bereich tiefgreifend entsiegelt. Im Frühjahr folgt die Bepflanzung der Beete, sobald es die Witterung zulässt. Damit wird erstmals ein zusammenhängender Grünraum geschaffen, der spürbaren Abkühlung und bessere Aufenthaltsqualität bieten soll.
Auch die angrenzenden Plätze wurden umfassend neugestaltet. Am Platz der Kulturen sorgen neue Wasserspiele mit Bodendüsen, zusätzliche XL-Bäume sowie ein Trinkhydrant künftig für Erfrischung. Der Columbusplatz wurde ebenso stark begrünt und bildet nun eine wichtige Verbindung zum neuen Stadtquartier Neues Landgut. Neue Sitzgelegenheiten, Tischtennistische und Hängematten bieten Raum für Begegnung und Spiel.
Begleitet wird das Projekt von intensivem Austausch – nicht immer ohne Kritik, vor allem in sozialen Netzwerken. Die Verantwortlichen im Bezirk bleiben dennoch überzeugt, dass die Umgestaltung ein großer Gewinn für Anwohnerinnen, Passantinnen und den lokalen Handel ist. Schon jetzt zeigt sich deutlich, wie stark die Aufenthaltsqualität durch Begrünung und Entsiegelung steigt.
Ab Anfang 2026 startet der zweite Bauabschnitt, der die klimafitte Umgestaltung bis zum Reumannplatz fortsetzt. Neben weiteren Bäumen und Grünflächen entsteht dort ein besonderes Highlight. Eine 50 Meter lange frei zugängliche Boulderwand in der Gudrunpassage. Gleichzeitig werden Beleuchtung, Grünräume und neue Wasserelemente ergänzt, um den gesamten über einen Kilometer langen Straßenraum dauerhaft zu kühlen und aufzuwerten.