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Wiener Winzer: "Sensationsjahrgang 2025" Wiener Winzer: "Sensationsjahrgang 2025"
Kulinarik

Wiener Winzer: "Sensationsjahrgang 2025"

Günstige Witterung ermöglichte einen starken Jahrgang.
W24 Redaktion
Mittwoch, 01. Oktober 2025
Verfasst vor 24 Stunden von W24 Redaktion

Die Weinlese am Wiener Nussberg läuft auf Hochtouren. Vor zwei Wochen ist sie angelaufen. "Wir sind mittendrin", sagt Thomas Podsednik, Geschäftsführer des Traditionshauses Mayer am Pfarrplatz. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der Jahrgang 2025 außergewöhnlich ausfallen wird, Podsednik spricht von einem "Sensationsjahrgang" - sowohl was die Qualität als auch was die Menge betrifft.

Dasselbe dürfte im Wesentlichen auch für andere Weinbaubetriebe in Wien und österreichweit zutreffen. Der Grund war eine für den Weinbau optimale Witterung und vor allem das Ausbleiben negativer Faktoren, sagt der Weingutsleiter. "Ergiebige Niederschläge im Juli, ein trockener August, kühle Nächte und das Ausbleiben von Hagel und Spätfrösten" würden positive Erträge und qualitativ hochwertige Weine versprechen. Allein bei Mayer am Pfarrplatz dürften heuer wieder wie in den besten Jahren 5.000 bis 6.000 Tonnen Trauben geerntet werden und in mehr als eine Million Flaschen abgefüllt werden.

Wein-Exporteure in die USA bereiten sich auf Zoll-Auswirkungen vor

Die Auswirkungen durch die verhängten US-Zölle seien bisher noch so gut wie gar nicht zu spüren, sagt Podsednik. Noch gebe es von dieser Seite keinen Druck, "aber wir sind vorbereitet". Möglich sei, dass es wegen der US-Zölle zu einer Verdrängung im Weinhandel kommt. So könnten etwa stärker betroffene große Weinbauländer wie Frankreich oder Spanien versuchen, Ausfälle in den USA durch stärkere Lieferungen etwa auch nach Österreich auszugleichen. Die USA belegen Waren aus Europa seit Anfang März mit einem Zoll von 15 Prozent.

Man sei bemüht, durch verstärkte Verkaufsaktivitäten und die Erschließung neuer Märkte mögliche Auswirkungen gering zu halten, sagt Pascal Raab, bei Mayer am Pfarrplatz für den Vertrieb zuständig. So hat man vor kurzem neue Vertriebskanäle nach Kanada geschaffen. Auch in asiatischen Ländern, vor allem in Japan und Südkorea gebe es deutliche Nachfrage nach Weinen aus Österreich.

Das Weingut Mayer am Pfarrplatz exportiert rund ein Viertel seiner Produktion. Die USA zählen zu den wichtigsten Exportmärkten. Vor allem an der US-Ostküste würde "Wine from Austria" wegen seiner Fruchtigkeit geschätzt.

Alkoholfreier Wein - ein interessantes Nischenthema

Während Niederösterreich in erster Linie mit dem Grünen Veltliner punktet, setzen die Wiener Winzer vor allem auf den Gemischten Satz. Bei diesem Wein werden mehrere Rebsorten gemeinsam gepflanzt, gelesen und gekeltert. Im Unterschied dazu werden bei einem Cuvée mehrere Sorten getrennt gelesen und erst am Schluss gemischt. Seit 2013 wurde der Wiener Gemischte Satz als DAC-Qualitätswein anerkannt, der Name ist damit eine geschützte Herkunftsbezeichnung.

Auf niedrigem Niveau merkliche Zuwächse verzeichnet alkoholfreier oder alkoholreduzierter Wein. Mit dem Angebot komme man der Nachfrage vor allem junger Menschen nach weniger Alkohol nach. Grundlage bilden klassische Weine, denen zum Schluss der Alkohol entzogen wird. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt ist auch der Grund dafür, dass alkoholfreie oder -arme Weine preislich eher über den herkömmlichen Produkten liegen. Podsednik ist überzeugt, dass 0,0 Promille beim Wein ein Nischenthema bleiben wird. "Wer gern ein Glas Wein trinkt, der wird nicht umsteigen".

Die Weinlese am Nussberg läuft voraussichtlich noch bis Ende Oktober. Zum Schluss gelesen werden die Premiumlagen wie die Ried Langteufel oder die Ried Preussen. Bis dahin sind die ersten Weine des neuen Jahrgangs längst im Handel. Die ersten Flaschen des "Jungen Wiener 2025" kommen dieser Tage in den Handel. Die diesjährige Ausgabe besteht aus 60 Prozent Müller-Thurgau und 40 Prozent Grüner Veltliner und weist einen Alkoholgehalt von 12 Prozent auf. (apa/red)