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Meilenstein in Richtung nachhaltige Entsorgung Meilenstein in Richtung nachhaltige Entsorgung
Umwelt

Meilenstein in Richtung nachhaltige Entsorgung

Ein Pilotprojekt zur Förderung emmissionsloser Müllentsorgung ist jetzt in Wien geglückt.
Barbara Duras
Mittwoch, 30. März 2022
Verfasst am 30.03.2022 von Barbara Duras

Schmutzig ist bei dieser Art der Abfallentsorgung nur noch der Müll selbst. Spezielle E-LKW machen jetzt das nachhaltige, saubere und leise Abfallsammeln möglich. Im Rahmen eines österreichischen Pionierprojektes ist nun zwei Wochen lang die emissionslose Müllentsorgung für mehrere systemgastronomische Betriebe in Wien und Niederösterreich geglückt. Der mit nachhaltigem Strom aus Wasserkraft betriebene LKW hat zwei Wochen lang bewiesen, dass er problemlos einen kompletten Abfuhrtag samt intensivem Hebebühneneinsatz bewältigen kann. Und das dank seiner Reichweite von bis zu 300 Kilometern ganz ohne Zwischenladungen. So ist in Wien jetzt ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit innerhalb der Entsorgungswirtschaft gesetzt worden.

Ein Kremser Unternehmen, das auf die Entsorgung und Verwertung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle spezialisiert ist, hat jetzt den Serien-E-LKW „eActros“ von Mercedes-Benz erstmals in Österreich auf die Probe gestellt – und diese hat der saubere und leise Gigant bravourös bestanden. Im Rahmen des österreichischen Pionierprojektes übernahm Brantner zwei Wochen lang die emissionslose Müllentsorgung mehrerer systemgastronomischer Betriebe in Wien und Niederösterreich.

Darunter auch die Vapiano-Filiale in der Wiener Herrengasse, vor der am Dienstag die Ergebnisse des Probelaufs präsentiert wurden. Damit der nachhaltige Umstieg auf eine weitgehend CO2-neutrale Gesellschaft gelingt, sind alltagstaugliche alternative Antriebsformen wie Elektromobilität auch bei schweren Nutzfahrzeugen gefragt. Wenn die Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, handelt es sich selbst bei sehr leistungsfähigen LKW um eine durch und durch grüne Art der Fortbewegung ohne CO2-Fußabdruck. Brantner ging der Frage nach, ob ein Serien-E-LKW auch in der Lage ist, seinen Job-Alltag zu meistern.

„Der eActros von Mercedes-Benz hat nun zwei Wochen lang bewiesen, dass er problemlos in der Lage ist, einen kompletten Abfuhrtag samt intensivem Hebebühneneinsatz zu bewältigen – dank seiner Reichweite von bis zu 300 Kilometern ganz ohne Zwischenladungen. Die Energie für die Fahrten stammt im Fall unseres Pionierprojekts aus Wasserkraft und somit aus nachhaltiger Quelle“, erklärt Eva Koller, Geschäftsführerin für die Bereiche Betrieb und Vertrieb.

Der getestete eActros 300 hat ein höchstzulässiges Gesamtgewicht von 19 Tonnen. Eine „Extratonne“ gleicht das Gewicht der Batterie aus, damit er gegenüber dieselbetriebenen LKW nicht im Nachteil ist. Seine Betriebsleistung beträgt 330 KW (449 PS), die Höchstleistung 400 KW (544 PS). Gleichzeitig dient ein eMotor als Generator zur Energierückgewinnung (Rekuperation), um die Batterien zu laden. Hier bietet gerade der innerstädtische Verkehr Vorteile, da sich durch Stop-and-go-Verkehr die Reichweite noch erhöht.

E-LKW bestehen aus weniger Teilen als herkömmliche LKW, sie sind somit weitaus weniger wartungsintensiv und daher günstiger im Erhalt. Ein weiterer Vorteil ist der niedrige Lärmpegel der Elektromotoren. Nach außen hin sorgt eine Soundbox für die dennoch ausreichende Wahrnehmbarkeit des eActros für Fußgänger im Straßenverkehr.

Die saubere Art der Abfallentsorgung im Inneren des E-LKW wird der – wie zuletzt am Beispiel des Systemgastronomiebetriebes Vapiano – bereits verpackte und in Biomüll, Kunststoff und Papier vorsortierte Abfall als Stückgut geladen. Nach den Normen des Abfallsammel- und Verwertungssystems GUT vorbereitet, kann die Fracht platz- und kräftesparend untergebracht werden. VAPIANO baut bereits seit Jahren auf den Einsatz von Mehrwegschalen und -flaschen und setzt sich erfolgreich dafür ein, die richtige Balance zwischen Produktqualität und dem Einsatz ökologischer Verpackungsmaterialien zu finden. Die komplette Umstellung auf emissionsfreie Nutzfahrzeuge im Bereich heimischer Entsorgungsbetriebe würde pro Jahr allein rund 215.000 Tonnen CO2 einsparen.



Foto: Brantner