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Tattoo-Studios: Droht jetzt das Aus? Tattoo-Studios: Droht jetzt das Aus?
Wirtschaft

Tattoo-Studios: Droht jetzt das Aus?

Eine EU-Verordnung gibt neue Richtlinie für Tattoo-Farben vor: Dreiviertel aller Farben wären damit ab 2022 verboten.
Sebastian Haller
Donnerstag, 07. Oktober 2021
Verfasst am 07.10.2021 von Sebastian Haller

Seit 15 Jahren betreibt Erich Mähnert seinen Tattoo-Laden in Floridsdorf. Eine bevorstehende EU-Verordnung setzt ihm aber kräftig zu – denn ab nächstem Jahr sollen einzelne Farben verboten werden. Der Grund: Sie sollen gesundheitsschädigend sein. Und auch bei seiner Kollegin Sabine Fuhrmann ist die Stimmung getrübt. Wie viele ihrer Kollegen vermisst sie einen wissenschaftlichen Beleg. Konkret geht es bei der Verordnung um 4.000 chemische Substanzen, die ab 4. Jänner nicht mehr verwendet werden dürfen. Mit der Verordnung wären etwa Dreiviertel aller Farben schlagartig weg. Farb-Produzenten sind zwar bei der Entwicklung neuer Farben - die Zeit drängt aber. Zusammen mit der Landesinnung fordern die Tätowierer daher einen Aufschub der Verordnung um ein Jahr. Durch die Verordnung werden viele Kundinnen ins nicht-EU-Ausland abwandern. So die Befürchtung. Außerdem werden Tattoos dann wieder mehr im privaten Bereich gestochen – ohne Hygienestandards, ohne Kontrollen. In Wien gibt es rund 200 Tattostudios. Ein großes Tättowierersterben erwarten die beiden aber nicht.