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Koalition: Hebein hält Tür weiter offen Koalition: Hebein hält Tür weiter offen
Politik

Koalition: Hebein hält Tür weiter offen

Grüne Vizebürgermeisterin sieht thematisch "ganze Papierfabriken" zwischen verhandelnden Parteien.
W24 Redaktion
Dienstag, 27. Oktober 2020
Verfasst am 27.10.2020 von W24 Redaktion

Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) hat sich über die Entscheidung der Wiener SPÖ, mit den NEOS in Koalitionsverhandlungen zu gehen, zerknirscht gezeigt. Gleichzeitig warnte sie in einer Pressekonferenz am Dienstag vor einem Richtungswechsel mit den Pinken, etwa im Gesundheitssystem oder beim Klimaschutz. "Wir bleiben dabei, für uns Grüne stehen die Türen offen", bot Hebein trotz der Entscheidung von Bürgermeister Michael Ludwig eine weitere Zusammenarbeit an.

"Wie Sie sich denken können, ist die heutige Entscheidung, die Bürgermeister Michael Ludwig verkündigt hat, keine erfreuliche, das ist ganz klar", eröffnete Hebein ihr Statement zu den neuesten Entwicklungen. Die Frage sei nun, in welche Richtung die SPÖ Wien gehen werde, merkte sie zur Annäherung an die NEOS an, denn: "Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht."

Thematisch ganz kompatibel sieht Hebein die NEOS mit der SPÖ jedenfalls nicht. So fragte sie sich offen, ob Ludwig mit der liberalen Partei nun darüber streiten wolle, ob - gerade mitten in der Coronakrise - Spitalsbetten abgebaut werden sollten. In diesem Punkt passe kein Blatt Papier zwischen Rot und Grün. Zwischen den Stadt-Roten und den NEOS allerdings "liegen ganze Papierfabriken", findet die Vizebürgermeisterin.

Mehrmals betonte Hebein, dass ihre Partei weiterhin für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der SPÖ bereit sei. Dass ihr Vorstoß zu einer autofreien Stadt das Verhältnis derartig zerrüttet haben könnte, glaubt sie nicht: "Glauben Sie, dass der Herr Bürgermeister so eine gravierende Entscheidung trifft aufgrund vermeintlicher Befindlichkeiten oder falsch transportierter Stimmungsbilder?"

Von den Koalitionsverhandlungen mit den NEOS hat die Vizebürgermeistern von Ludwig selbst erfahren, berichtete sie. "Er hat es mir mitgeteilt und es war ein konstruktives Gespräch." (APA)