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Schul-Konflikte: Pilotprojekt für mehr Respekt Schul-Konflikte: Pilotprojekt für mehr Respekt
Bildung

Schul-Konflikte: Pilotprojekt für mehr Respekt

An fünf NMS-Standorten startet im Feber ein Projekt für mehr Respekt an den Wiener Schulen.
Vanessa Kogler
Mittwoch, 15. Jänner 2020
Verfasst am 15.01.2020 von Vanessa Kogler

"Respekt: Gemeinsam Stärker": Unter diesem Titel fungiert ein neues Präventionsprogramm an Wiener Schulen, das am Mittwoch präsentiert wurde. Es soll Schüler, Lehrer und Eltern etwa beim Umgang mit Konflikten unterstützen. Die Initiative wird zunächst in zehn Neuen Mittelschulen gestartet. Sie setzt an einem Standort unter anderem auf eigene Burschen- und Mädchenzimmer.

Das rot-grüne Projekt, für das es auch Unterstützung von der außerschulischen Jugendarbeit geben wird, soll mögliche Probleme wie Mobbing, soziale oder kulturelle Spannungen oder Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung thematisieren. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Theaterprojekte oder auch Workshops, die sich unter anderem dem Umgang mit verletzenden Postings im Internet widmen.

Die Kinder bzw. Jugendlichen sollen bei der Gestaltung des Schulalltags eingebunden werden. In der Neuen Mittelschule am Enkplatz in Simmering gestalten sie zum Beispiel eigene Räume. Solche wird es schon ab Februar geben - wobei Burschen und Mädchen eigene Zimmer erhalten.

Wie Direktorin Martina Vogel-Waldhütter erläuterte, sei der einhellige Wunsch von den Schülerinnen und Schülern gekommen: "Sie wollen diese Räume für sich." Dort gibt es zwar die Möglichkeit für Gespräche mit Betreuungspersonen, prinzipiell soll es jedoch ein Rückzugsbereich werden, in dem kein Unterricht angeboten wird.

Neben der pädagogischen Arbeit mit Schülern wird auch eine Fortbildung für Lehrkräfte angeboten. Sie sollen etwa über Methoden gewaltfreier Kommunikation informiert werden. Auch Eltern werden einbezogen, wie heute versichert wurde - und zwar nicht erst, wenn es Schwierigkeiten mit ihren Kindern gibt, wie es sonst oft üblich sei.

Der Start erfolgt zunächst an fünf Standorten, weitere fünf folgen im Herbstsemester 2020/2021. Gleichzeitig wird evaluiert und geprüft, ob das Projekt großflächiger ausgerollt wird. Die Kosten für das Programm betragen laut Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), der das Projekt gemeinsam mit Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) und Grünen-Klubobmann David Ellensohn präsentierte, 1,2 Mio. Euro. (apa/vk)