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Schwedenplatz: Figl zögert mit Umbau Schwedenplatz: Figl zögert mit Umbau
Verkehr

Schwedenplatz: Figl zögert mit Umbau

Bezirkschef Markus Figl verweigert "Pseudo-Spatenstich", großes Umbauprojekt hängt derzeit in der Warteschleife.
Hannes Huss
Mittwoch, 25. September 2019
Verfasst am 25.09.2019 von Hannes Huss

Die Neugestaltung des Schwedenplatzes in der Wiener Innenstadt hängt in der Warteschleife: 2016 wurde das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs präsentiert, doch seitdem ist wenig geschehen. Laut Stadt ist die Planungsfreigabe des Bezirks ausständig. Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) sieht hingegen Probleme in der Umsetzung und betonte: Für einen "Pseudo-Spatenstich" ist er nicht zu haben.

Das einstige Siegerprojekt sah mehr Grün auf dem Schwedenplatz bzw. dem angrenzenden Morzinplatz vor - in Form von zusätzlichem Rasen und 160 neuen Bäumen. Hierbei sollten vor allem Ginkgo-Exemplare gepflanzt werden. Durch die Reduzierung von Aufbauten, Schanigärten und Kiosken sollte das Areal übersichtlicher werden. Auch neue Sitzmöbel zum Verweilen waren angekündigt. Im APA-Interview erklärte Figl nun die Gründe, die aus seiner Sicht zum bisherigen Nicht-Baustart beigetragen haben.

Die ehemalige Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) - das Verhältnis zwischen den beiden war nicht immer friktionsfrei - habe von ihm, Figl, verlangt, "quasi einen Spatenstich dort zu machen und einen ganz kleinen Mini-Teil umzusetzen: "Ohne, dass garantiert ist, dass auch das Gesamt-Projekt umgesetzt wird." Konkretes Hindernis sind etwa die angekündigten neuen Bäume: Diese seien dort vorgesehen, wo sich derzeit Gleise der Wiener Linien, eine Tankstelle sowie ein Busparkplatz befinden, so Figl.

Diese Problematik sprach einst auch schon Vassilakou an. Sie erklärte bei der Präsentation des Siegerprojektes, dass eben diese umstrittenen Fragen noch offen seien. Damals hieß es, dass etwa über die Absiedlung der Tankstelle und des Busparkplatzes bzw. Änderungen bei den Straßenbahn-Gleistrassen verhandelt werde. Aus diesem Grund wollte sie zunächst nur einen Teil des Vorhabens realisieren. Doch Figl ist dagegen. Für ihn mache es nur Sinn, das gesamte Projekt umzusetzen, sagte er: "Ich mache keinen Pseudo-Spatenstich und ich gedenke auch noch länger im Amt zu sein und das, was ich mache, auch wirklich einzuhalten."

Daher erwartet sich der City-Chef von der Stadt - konkret von Vassilakous Nachfolgerin Birgit Hebein (Grüne) - eine Klärung der Verhältnisse. Sollte dies geschehen sein, dann ist er auch bereit mitzuziehen: "So wie wir wissen, dass wir das Projekt auch tatsächlich umsetzen können, herzlich gerne." Apropos Hebein: Die neue Planungsstadträtin habe er bereits einmal getroffen, erzählte Figl. Was ihre Zusammenarbeit anbelangt, so meinte er: "Man muss jeder Beziehung eine Chance geben. Das auch hier der Fall."

Mit Hebeins Vorgängerin Vassilakou führte er eine durchaus problembehaftete Arbeitsbeziehung. Der Bezirk fühlte sich immer wieder übergangen, wie etwa beim derzeit laufenden Umbau der Rotenturmstraße zur Begegnungszone. Noch immer ärgert er sich darüber: "Die Rotenturmstraße ist halt schnell, schnell durchgezogen worden." Er ist skeptisch, was er vom Ergebnis halten soll: "Ganz pragmatisch gesprochen: Das wird man erst sehen, wenn diese Straße einige Zeit auch tatsächlich in Funktion ist."

Und noch ein weiteres Verkehrsthema hat Figl auf seiner Agenda: Seit dem Vorjahr wird in der Innenstadt die eventuelle Einführung von Zufahrtsbeschränkungen. Konkret wünsche sich der Bezirk ein "Gesamtverkehrskonzept für die Innere Stadt", erläuterte der City-Chef. Wie dieses aussehen könnte, lässt er im Interview wie schon bisher offen: "Denn ich möchte nicht das machen, was ich anderen vorwerfe, nämlich einfach zu sagen: 'So, das ist jetzt die Lösung und zack fertig.' Die Menschen, die hier wohnen, sollen auch selbst mitbestimmen können."

Eine Bürgerversammlung dazu habe es bereits gegeben, eine weitere werde noch folgen. Der Prozess werde von der TU Wien wissenschaftlich begleitet. Nähere Details oder Zwischenergebnisse wollte Figl nicht vorerst verraten. Ihm sei es wichtig, die Thematik zunächst intern zu diskutieren. "Dann werden wir das alles auch selbstverständlich offen legen." Wann das sein wird? "Das es mein Wunsch ist, dass wir das noch in dieser Periode zusammenbringen, ist evident." Und weiter: "Ich möchte das auch absichtlich nicht in einen Wahlkampf hineinziehen." (APA/Red)

Bild: ÖVP Wien