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Friedhofstrends: Digitalisierung & Waldfriedhöfe Friedhofstrends: Digitalisierung & Waldfriedhöfe
Gesellschaft

Friedhofstrends: Digitalisierung & Waldfriedhöfe

Umfrage zeigt auf, dass jüngere Menschen alternative Formen der Bestattung bevorzugen.
Siniša Puktalović
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Verfasst am 24.10.2019 von Siniša Puktalović

Der gesellschaftliche Wandel innerhalb der jeweiligen Generationen zeigt sich immer deutlicher. Dies betrifft auch die Einstellungen der jüngeren Befragten gegenüber dem Friedhofsbereich. Eine aktuelle Umfrage, in Auftrag gegeben von der Friedhöfe Wien GmbH, durchgeführt von Peter Hajek – Public Opinion Strategies, bestätigt diese Vermutung.

Befragt wurden 800 Wienerinnen und Wiener ab 30 Jahren im Juli 2019 unter anderem zu Themen wie etwa, ob eine alternative Bestattungsart für einen selbst vorstellbar wäre, wie wichtig Zusatzleistungen der Friedhöfe Wien sind oder wie zufrieden man generell mit den Friedhöfen der Friedhöfe Wien ist.

Alternative Bestattungsarten der Friedhöfe Wien

Die Bedeutung von alternativen Bestattungsformen, wie zum Beispiel einer Beisetzung auf einem der Waldfriedhöfe auf dem Wiener Zentralfriedhof oder im Urnengarten der Feuerhalle Simmering, nimmt rasant zu.

So haben im Jahr 2015 38 Prozent der Befragten sich diese Bestattungsformen sehr gut oder eher vorstellen können. Im Jahr 2019 liegt der Anteil bereits bei 66 Prozent der Befragten. Vorstellbar sind diese naturnahen Bestattungen vor allem bei jüngeren Menschen, weniger bei der Generation 60+.

„Der Wunsch nach einer alternativen Bestattungsform ist Ausdruck der sich zunehmenden individualisierenden Gesellschaft. Es steht nicht mehr ausschließlich die Finanzierung, sondern die Art und Weise des Begräbnisses im Vordergrund, dem eine sehr romantische Vorstellung zu Grund liegt.“, so Dr. Peter Hajek.

Die Friedhöfe Wien haben in den letzten Jahren konsequent ihr Angebot im Bereich der alternativen Bestattungsformen ausgebaut. So gibt es auf dem Wiener Zentralfriedhof bereits zwei Waldfriedhöfe – der erste Waldfriedhof wurde 2009 errichtet, einen Urnengarten mit gärtnerisch gepflegten Blütenstaudenbeeten und einem Wasserbassin auf dem Gelände des Friedhofes Feuerhalle Simmering und Familien- und Freundschaftsbäume auf dem Stammersdorfer Zentralfriedhof. Zudem bieten die Friedhöfe Wien als letzte Ruhestätte auch Rasen- und Strauchgräber an.

Die alternativen Bestattungsformen im Sortiment der Friedhöfe Wien haben viele Vorteile gegenüber abgelegenen Waldfriedhöfen außerhalb Wiens. Die Infrastruktur des jeweiligen Friedhofes ermöglicht das ganze Jahr über einen Besuch der Grabstätte – die Wege werden ganzjährig geräumt, auch im Winter. Gedenkplätze ermöglichen, Erinnerungsstücke und Blumenschmuck abzulegen. Die Friedhöfe sind, durch die Lage innerhalb der Stadtgrenzen Wiens, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Einer der Hauptgründe für das Interesse an naturnahen Bestattungen ist, neben der Nähe zur Natur, der nicht vorhandene Pflegeaufwand. Für 86 Prozent der Befragten wäre dies für die Wahl einer Naturbestattungsanlage ausschlaggebend.

Friedhöfe Wien – mehr als nur Begräbnisstätte

Die Friedhöfe der Friedhöfe Wien werden immer mehr auch als Erholungsort angenommen, in dem Menschen ihre Freizeit auch auf dem Friedhof verbringen. So werden die Friedhöfe als ein Stück Natur in der Stadt, als kulturelles Erbe, aber auch als Lebensraum für Tiere gesehen

In den letzten Jahren wurde die Erholungsfunktion immer wichtiger und das Angebot wurde aktiv ausgebaut. Beispielsweise wird das Cafe Oberlaa auf dem Wiener Zentralfriedhof von den Besucherinnen und Besuchern sehr gut angenommen. So wurde bereits die Terrasse im Außenbereich vergrößert, um allen Besucherinnen und Besuchern ausreichend Platz zu bieten.

Zudem findet alle zwei Jahre der Nachklang – das Open Air Konzert auf dem Wiener Zentralfriedhof -statt.

„Der nächste Nachklang wird am 4. Juni 2020 stattfinden, wiederum moderiert von Karl Hohenlohe und Andreas Vitasek “, freut sich Markus Pinter, Geschäftsführer der B&F Wien – Bestattung und Friedhöfe GmbH.

Das Bestattungsmuseum auf dem Wiener Zentralfriedhof nimmt jährlich an der „Langen Nacht der Museen“ teil. In der über dem Bestattungsmuseum befindlichen Aufbahrungshalle 2 finden immer wieder Lesungen aus Krimis, Buchpräsentationen und Philosophieabende statt.

Seit Herbst 2018 bieten die Friedhöfe Wien Nachtführungen auf dem Wiener Zentralfriedhof an. Bis dato wurden viele tausend Interessierte geführt.

Zwecks umweltfreundlicher Mobilität für Besucherinnen und Besucher stellen die Friedhöfe Wien Leih-E-Bikes zur Verfügung, mit denen der Wiener Zentralfriedhof erkundet werden kann.

Die Digitalisierung der Friedhöfe und die Zufriedenheit der FriedhofsbesucherInnen

Die Bedeutung der digitalen Services der Friedhöfe Wien zeigt sich an den Bedürfnissen der Befragten. 81 Prozent aller Befragten können sich vorstellen die Verstorbenensuche der Friedhöfe Wien zu nutzen bzw. nutzen diese bereits. Die Verstorbenensuche ist über die Homepage der Friedhöfe Wien erreichbar und erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei Angehörigen, sondern auch bei Genealogen. Erreichbar ist der Routenplaner über die Homepage der Friedhöfe Wien unter www.friedhoefewien.at . Über die Verstorbenensuche kann die gewünschte Person zuerst gesucht werden und im Anschluss wird dann die Route zum Grab angezeigt.

Den Routenplaner der Friedhöfe Wien können sich 73 Prozent der Befragten vorstellen zu nutzen bzw. nutzen sie diesen bereits.

Die Möglichkeit, die Nutzung eines Grabes online verlängern zu lassen und online zu bezahlen, würden 80 Prozent der Befragten in Anspruch nehmen. Im Laufe des Jahres 2020 werden die Friedhöfe Wien ein dementsprechendes Angebot präsentieren, um noch kundenfreundlicher zu werden.

„Wir nutzen die Digitalisierung, um unser Angebot in die Gegenwart und Zukunft zu bringen. Die Erwartungen unserer Kunden ändern sich. Wir wollen unsere Kunden überraschen und ein modernes Service bieten, das es auf keinem europäischen Friedhof bisher gibt. Sie sollen staunen, wie positiv ein Friedhofsbesuch sein kann“, so Renate Niklas, Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien GmbH.

Die Gesamtzufriedenheit der Wienerinnen und Wiener mit den Friedhöfen der Friedhöfe Wien ist sehr hoch. So gaben 78 Prozent der Wienerinnen und Wiener an, das Gesamterscheinungsbild der Friedhöfe sei „sehr gut“ oder „gut“.

Die Friedhöfe Wien GmbH

Die Friedhöfe Wien GmbH kümmert sich um 46 Friedhöfe in Wien mit einer Gesamtfläche von über 5 km2. Neben den klassischen Bestattungsmöglichkeiten wie Erd-,Urnengräbern und Grüften gibt es mittlerweile zwei Waldfriedhöfe am Wiener Zentralfriedhof, Familien- und Freundschaftsbäume am Zentralfriedhof Stammersdorf, Rasen- und Strauchgräber z.B. am Friedhof Feuerhalle Simmering und vieles mehr. (APA)