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Gaming Disorder: Wenn das Zocken zur Sucht wird Gaming Disorder: Wenn das Zocken zur Sucht wird
Gesellschaft

Gaming Disorder: Wenn das Zocken zur Sucht wird

Seit Montag dieser Woche ist die Spielsucht eine offizielle Krankheit. Experte Mader warnt vor Pauschalverurteilungen.
Siniša Puktalović
Dienstag, 19. Juni 2018
Verfasst am 19.06.2018 von Siniša Puktalović

Es sind Spiele wie World of Warcraft, die Millionen Zocker täglich weltweit vor die Schirme holt. Die Faszination, die solche Spiele auslösen, geht manchmal jedoch zu weit: „Der Schritt zur Sucht beginnt mit dem Kontrollverlust“, erklärt der Spielsuchtexperte Roland Mader vom Anton Proksch Institut in Wien.

Seit Montag dieser Woche wird dieses Suchtverhalten auch von der Weltgesundheitsorganisation als eine psychische Krankheit anerkannt. „Gaming Disorder“ heißt die Krankheit auf Englisch. Aber nicht jeder Spieler sollte gleich als psychisch krank abgestempelt werden. „Gefährlich wird es, wenn es aus den Ufern gerät“, sagt Mader.

In Österreich werden etwa vier Prozent aller Jugendlichen als spielsüchtig eingeschätzt sowie ein Prozent der Erwachsenen. Wirklich zur Krankheit wird es, wenn sich das exzessive Spielen über einen Zeitraum von über einem Jahr hinzieht.

An alle besorgten Eltern richtet Mader den Rat, Verhaltensveränderungen genau zu beobachten, aber dennoch ihre Kinder nicht gleich als krank einzustufen. In den meisten Fällen ist das „Zocken“ einfach nur ein moderner Zeitvertreib.