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Schau "Genosse. Jude." geht in die Verlängerung Schau "Genosse. Jude." geht in die Verlängerung
Kultur

Schau "Genosse. Jude." geht in die Verlängerung

Die Ausstellung im Jüdischen Museum Wien wird wegen großer Besuchernachfrage verlängert.
Alessa Däger
Montag, 23. April 2018
Verfasst am 23.04.2018 von Alessa Däger

Noch bis 13. Mai kann man die derzeit laufende Ausstellung „Genosse. Jude – Wir wollten nur das Paradies auf Erden" besuchen und sich im Jüdischen Museum Wien durch die österreichisch-russische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begleiten lassen.

Die Ausstellung über „den Traum vom Paradies auf Erden“ wird wegen der großen Besuchernachfrage verlängert, wie gegenüber W24 bestätigt wurde.

Eine Geschichte von Verzweiflung und Hoffnung. Von der anfänglichen Begeisterung vieler Jüdinnen für das bolschewistische Experiment bis hin zum Fall der Sowjetunion kann man im Jüdischen Museum Wien die Etappen kultureller, diplomatischer, politischer und gesellschaftlicher Verbindungen zwischen Österreich und Russland durchlaufen.

„Alle Macht den Sowjets. Frieden, Land und Brot“ – diese Devise stieß auch bei vielen JüdInnen auf Resonanz. Die russische Revolution mit der Hoffnung auf einen Bruch mit dem jahrhundertealten Antisemitismus, strahlte weit über die russische Grenze hinaus. Weltweit und auch in Österreich begannen JüdInnen für die Gleichstellung aller Menschen zu kämpfen. Sie träumten vom Paradies auf Erden. Dabei entstanden Beziehungen zwischen österreichischen und russischen Marxisten, die geschichtliche Ereignisse in beiden Ländern prägten.

Als ein Programmhighlight zur Ausstellungsverlängerung findet am 23. April die letzte Begleitveranstaltung zur Ausstellung statt. Bei der Präsentation des künstlerischen Expeditions- und Ausstellungsprojekts „BIROBIDZHAN“ werden historische Fotografien, künstlerische Arbeiten, Filme und Eindrücke über Birobidzhan und das Autonome Jüdische Gebiet Russlands vorgestellt.

Außerdem werden am 1. Mai feministische Lebensgeschichten der damaligen Zeit aufg earbeitet. Es wird gezeigt, dass auch links der politischen Mitte Geschichte meistens von Männern geschrieben wird. In "Genosse. Jude." werden in einer letzten Finissage-Führung am 13. Mai unterschiedliche Lebensgeschichten zwischen Russland und Österreich betrachtet.

Bild: Jüdisches Museum Wien/Wulz