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Kinder in Tarnuniformen in ATIB-Moschee Kinder in Tarnuniformen in ATIB-Moschee

Kinder in Tarnuniformen in ATIB-Moschee

Jugend- und Kultusamt prüfen ATIB-Veranstaltung. Kritik kommt auch von der Islamischen Glaubensgemeinschaft.
Siniša Puktalović
Dienstag, 17. April 2018
Verfasst am 17.04.2018 von Siniša Puktalović

Und wieder steht der türkische Moscheeverein ATIB unter Nationalismus-Verdacht. Der Anlass: Gepostete Bilder auf Facebook, auf denen Buben in Tarnanzügen eine Schlacht aus dem Ersten Weltkrieg nachstellen und kleine Mädchen Kopftuch tragen.

Die Bilder wurden bereits Mitte März auf der Facebook-Seite der Brigittenauer ATIB-Moschee in der Dammstraße publiziert, erst jetzt wurden sie aber durch eine Recherche der Wochenzeitung „Falter“ publik.

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bezeichnet die Bilder als „extrem verstörend“ und lässt nun das Amt für Jugend und Familie die „jugendgefährdenden Umtriebe“ untersuchen. Auch der Bund ist bereits aktiv geworden. So will Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) den Fall prüfen.

Die Islamische Gemeinschaft, der die ATIB-Moscheen unterstehen, äußert ebenfalls umgehend Kritik. Vizepräsident, Esad Memic, sagt, dass die Aktion dem Ansehen der Muslime in Österreich schwer schade: „Wir erwarten uns hier nicht nur eine umfassende interne Klärung und Maßnahmen, sondern auch eine Information der Öffentlichkeit.“

FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp zeigt sich „fassungslos“. Die Klubobfrau der NEOS-Wien, Beate Meinl-Reisinger mahnt, dass Kinder in Uniformen „absolut unakzeptabel“ seien.
Die ATIB bedauert in einer Stellungnahme die Vorkommnisse und beteuert, dass die Veranstaltung umgehend unterbrochen wurde. Auch sei der der dafür verantwortliche Obmann des Mitgliedsvereines "zum Rücktritt veranlasst" worden, heisst es von Seiten ATIBs.
(APA/red)

Screenshot: Facebook Falter.Stadtzeitung