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Wiens heimliche Wahrzeichen Wiens heimliche Wahrzeichen
Chronik

Wiens heimliche Wahrzeichen

Sie sind Monumente einer längst vergangenen Zeit. Und so massiv gebaut, dass sie praktisch unkaputtbar sind: die Wiener Flaktürme.
Christoph Schütz
Freitag, 17. November 2017
Verfasst am 17.11.2017 von Christoph Schütz

Mehrheitlich verwaltet von der Burghauptmannschaft, die sich sonst eher um prunkvolle Gebäude kümmert. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird diskutiert, wie man die Türme heute nützen könnte. Davon unbeirrt nagt an ihnen der Zahn der Zeit.  
Die Geschichte der Wiener Flaktürme ist eine der gescheiterten Projekte. Vom Architekt Friedrich Tamms entworfen und im Zweiten Weltkrieg von Hitlers Zwangsarbeitern errichtet - aus jeweils 100.000 Kubikmetern Beton und 10.000 Tonnen Stahl. Was wissen die Parkbesucher über ihre Geschichte?

6 Türme in Wein

Insgesamt stehen 6 Türme (im Dreieck angeordnet) um den Stephansdom, jeweils paarweise. Dabei war der Feuerleitturm mit Radar und Scheinwerfern bestückt, der Gefechtsturm mit Fliegerabwehrkanonen. Der bekannteste Wiener Flakturm thront im Esterhazypark und beherbergt das Haus des Meeres, der zugehörige Partnerturm steht in der Stiftskaserne und dient als Ausweichbunker für die österreichische Bundesregierung. Zwei weitere Riesen findet man im Arenbergpark und die letzten zwei verfallen im Augarten. 

Abriss möglich?

Hitler wollte die Türme nach Kriegsende mit Marmor verkleiden und zum Denkmal für gefallene Soldaten machen. Heute dienen sie als Zielscheibe für Taubenkot - oder werden wie im Arenbergpark als Lagerraum genützt. Die Türme im Augarten sind seit Jahren vorgesehen als riesige Datenspeicher. Ein Projekt, das jedoch nie umgesetzt wurde...
Wie wäre es, die Kolosse einfach zu wegsprengen?

Ideen gibt es genug für die Wiener Flaktürme. Bis zur Umsetzung werden sie noch ein Zeitel herumstehen müssen, die Monumente einer längst vergangenen Zeit…