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Startschuss in Wien für Donau-Erhebung Startschuss in Wien für Donau-Erhebung

Startschuss in Wien für Donau-Erhebung

Zusammenarbeit von 14 Ländern - Deutschland und Österreich tragen Hauptteil bei Finanzierung.
W24 Redaktion
Dienstag, 01. Juli 2025
Verfasst vor 4 Stunden von W24 Redaktion

Das Joint Danube Survey (JDS) der Donauschutzkommission (IKSD) geht in die fünfte Runde. Dabei handle es sich um "das weltweit größte wissenschaftliche Projekt zur Untersuchung von Fließgewässern", sagte Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) beim offiziellen Start der Erhebung am Dienstag. Die Daten geben Einblicke in Wasserqualität, Biodiversität und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten im Donauraum. Österreich trage mit 400.000 Euro etwa die Hälfte der Geldleistungen.

Deutschland steuere 500.000 Euro bei. Das Gesamtbudget inkludiere auch Laborkapazitäten und Untersuchungen und betrage 1,5 Millionen Euro, hieß es. Über tausend Fachleute untersuchen im Rahmen von JDS5 die Donau und ihre Nebenflüsse an 108 Messstellen. In Österreich werden Proben etwa in Jochenstein, Hainburg und in der Nähe der Kläranlage Graz entnommen. 14 Länder sind an der Erhebung beteiligt. "Der Schutz dieser Lebensader ist eine zentrale Aufgabe für alle Donauländer", sagte Totschnig. "Gerade in Zeiten des Klimawandels ist eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und natürlich auch der Gewässerschutz wichtiger denn je."

Neue Analysemethoden

Die erste Erhebung fand 2001 statt und wurde seitdem alle sechs Jahre durchgeführt. Analysiert werden unter anderem Schadstoffe im Wasser, Mikroplastik, Antibiotikaresistenzen oder auch die Fischpopulation. Die Artenvielfalt werde in der neuen Ausgabe mithilfe von Umwelt-DNA (eDNA) überwacht, erklärte Birgit Vogel, Exekutivsekretärin der IKSD. Zudem werde Mikroplastik nicht nur im Wasser der Donau, sondern auch im Abwasser und in Fischen untersucht.

Im Rahmen des "Citizen Science Programms" können zudem Schüler und Studierende direkt zur Flussüberwachung beitragen. In kleinen Gruppen werden Wasserproben genommen, erklärte Vogel. Die aktuellen Beprobungen sollen bis Oktober abgeschlossen, ausgewählte Ergebnisse nächstes Jahr präsentiert werden. Der zusammenfassende Bericht erscheint dann 2027.

Seit der vergangenen Untersuchung aus dem Jahr 2019 gebe es eine positive Entwicklung der Wasserqualität, sagte Totschnig. Allerdings wurden auch Mikroplastik im Sediment und Antibiotikaresistenzen nachgewiesen. Österreich habe Maßnahmen in der Abfallwirtschaft gesetzt, um den Mikroplastikgehalt zu verringern. Auch die Dichte der Fischarten sei gering, es werde daran gearbeitet, die Fischbestände zu fördern und die Dichten durch die Verbesserung der Lebensräume zu erhöhen. Zudem seien Verbesserungen der Gewässerstruktur im Bereich der Donaukraftwerke notwendig. (apa)