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Verkehr

Öffi-Ranking: Wien fährt auf Platz 8

Greenpeace: Öffentlicher Personenverkehr in Europa meist zu teuer. Österreich nach Luxemburg und Malta auf Platz 3.
W24 Redaktion
Donnerstag, 04. Mai 2023
Verfasst am 04.05.2023 von W24 Redaktion

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat den öffentlichen Personenverkehr in den meisten europäischen Ländern als zu teuer kritisiert, um die Menschen zum Umstieg vom Auto zu bewegen. In einem von der Organisation selbst aufgestellten Länderranking landeten Luxemburg und Malta an der Spitze, in beiden Ländern ist der öffentliche Personenverkehr kostenfrei. Auf dem dritten Platz landete Österreich mit dem Klimaticket, das 2021 eingeführt wurde.

In Malta kosten dem Ranking zufolge lediglich Tickets für Expressbusse und eine Fähre Geld. Deutschland kam auf Platz vier - vor allem aufgrund des gerade erst eingeführten Deutschlandtickets für 49 Euro im Monat. Schlecht schnitten unter anderem Frankreich, Italien, Norwegen, Rumänien, Griechenland, Kroatien und Bulgarien ab.

Für die Rangliste hat Greenpeace den öffentlichen Personenverkehr in 30 Ländern und den zugehörigen Hauptstädten unter die Lupe genommen. Dabei wurde beurteilt, ob es landesweite Monats- oder Jahrestickets für alle oder fast alle öffentlichen Verkehrsträger gibt, was diese kosten, ob Rabatte für sozial benachteiligte Menschen gestattet werden und wie hoch die Mehrwertsteuer auf Fahrscheine ausfällt. Aspekte wie etwa die Taktung von Bus- und Bahnlinien oder die Betriebszeiten wurden nicht berücksichtigt.

Greenpeace ruft die Länder angesichts des Rankings auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den öffentlichen Verkehr erschwinglicher zu machen. "Die meisten Länder können die Mehrwertsteuer auf öffentliche Verkehrsmittel senken", heißt es in dem Bericht. Rechtlich sei eine Absenkung auf null Prozent machbar. Nach Greenpeace-Angaben verfährt Dänemark bereits so. Das Land erhielt im Ranking aber sehr wenige Punkte, weil das Ticketsystem als eines der kompliziertesten in Europa bewertet wurde.

Redaktionelle Hinweis zur Methodik:

  • Für die Analyse wurden 30 europäische Länder (EU27, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich) und ihre Hauptstädte anhand von vier Kriterien untersucht: Einfachheit des Fahrkartensystems, Vollpreis von Dauerkarten, Ermäßigungen für sozial benachteiligte Gruppen und Mehrwertsteuersatz. Jedes Land und jede Hauptstadt erhielt eine bestimmte Anzahl von Punkten für jedes dieser Kriterien, was eine Punktezahl von 100 möglichen Punkten ergab. Anhand dieser Punktzahl wurde dann eine Rangliste der Länder und Städte erstellt.
  • Für das Länderranking wurde die Einfachheit des Fahrscheinsystems mit 30 % gewichtet, der Vollpreis von Dauerkarten mit 40 %, die Sozialrabatte mit 20 % und der Mehrwertsteuersatz auf öffentliche Verkehrsmittel mit 10 %.
  • Andere wichtige Aspekte des öffentlichen Verkehrs wie Qualität, Zugänglichkeit, Häufigkeit, Betriebszeiten usw. wurden bei der Rangliste nicht berücksichtigt. (apa/red)