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Unklare Situation in ukrainischen Kernanlagen Unklare Situation in ukrainischen Kernanlagen
Ukraine

Unklare Situation in ukrainischen Kernanlagen

Umweltschutzorganisation Global 2000 hält kriegerische Auseinandersetzung um AKWs für "brandgefährlich".
Hannes Huss
Dienstag, 01. März 2022
Verfasst am 01.03.2022 von Hannes Huss

Die zivile Nutzung von kerntechnischen Anlagen erfordert aus Sicherheitsgründen engmaschigste Überwachung und Kontrolle. Der Krieg in der Ukraine sorgt jedoch für ein neues und bisher unbekanntes Szenario, kriegerische Auseinandersetzungen und Bombentreffer in der Nähe von ukrainischen Atomkraftwerken lassen bei der Umweltschutzorganisation Global 2000 die Wogen hochgehen. Groß ist aktuell die Gefahr, dass ein Geschoss ein wichtiges Element einer Kern- oder Abfallananlage trifft und den Betrieb unterbricht oder gefährlich verkompliziert.

In der derzeitigen Situation wäre die Ukraine wohl alles andere als gut gerüstet, einen groben Störfall zu beheben. Die beiden Anlagen Riwne oder Chmelnyzkyj befinden sich nur etwa rund 1.000 Kilometer von Wien entfernt. Für Österreich und Europa wäre ein schwerer Unfall - mitten im Krieg - ein schwerwiegendes Szenario.

W24 im Gespräch mit Reinhard Uhrig, Nuklearexperte bei der Umweltschutzorganisation Global 2000. Als drängendstes Problem sieht er, dass die Ukraine aktuell aufgrund der unsicheren Informationslage nicht über die nötige Kontrollkraft über ihre Anlagen verfüge. Die Internationale Atomenergiebehörde in der UNO hat indes an beide Seiten appelliert, ihre Auseinandersetzungen in der Nähe von Kernanlagen dringend zu unterbinden.