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Wieder etwas weniger Menschen ohne Arbeit Wieder etwas weniger Menschen ohne Arbeit
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Wieder etwas weniger Menschen ohne Arbeit

Das positive Minus beträgt 6.263 Arbeitslose. Ein neues Programm richtet sich gezielt an niedrig qualifizierte Frauen
W24 Redaktion
Dienstag, 22. Februar 2022
Verfasst am 22.02.2022 von W24 Redaktion

Aktuell sind 380.639 Menschen arbeitslos (307.618) oder in AMS-Schulungen (73.021). Das sind um 6.263 Menschen weniger als vor einer Woche. Schon in der Vorwoche war der Wert um gut 6.000 Personen zurückgegangen. Zur Kurzarbeit vorangemeldet sind mit 185.150 Personen minimal mehr als vor sieben Tagen (184.454), berichtete das Arbeitsministerium am Dienstag.

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) ortet eine "anhaltend positive Dynamik am Arbeitsmarkt in Kombination mit saisonalen Effekten". 2020, vor Beginn der Krise waren zum selben Zeitpunkt gut 400.000 Menschen arbeitslos oder in Schulungen des Arbeitsmarktservice gewesen. Auch im Jahr 2019 waren mit 415.617 Personen deutlich mehr Personen arbeitslos gemeldet als heute. Vor einem Jahr hingegen, zu einem der Höhepunkte der Coronakrise und im weitgehenden Stillstand, lag die Zahl der arbeitslosen und Schulungsteilnehmer bei 517.494.

Kocher geht davon aus, dass der rückläufige Trend bei den Arbeitslosenzahlen auch die nächsten Wochen andauern wird, wobei der Konflikt in der Ukraine eine Unwägbarkeit darstelle.

Der Minister thematisierte am Dienstag auch das Projekt "FairPlusService". Im Rahmen des Programms sollen Betriebe über Möglichkeiten zur Erhöhung der Chancengleichheit beraten und Frauen dazu ermutigt werden, sich weiterzubilden und sich im Berufsleben stärker zu beteiligen, so Kocher.

Das Projekt Fair Plus Service ist mit drei Millionen Euro für insgesamt knapp drei Jahre dotiert, knapp ein Fünftel entfällt auf PR und Abwicklung. Betreut werden derzeit etwas über hundert Frauen bei gut 60 Klein- und Mittelbetrieben, die Zahl der Firmen soll noch auf 80 steigen. Die Hälfte der Projektsumme kommt von der EU.

Fair Plus richtet sich gezielt an niedrig qualifizierte Frauen, bei den Teilnehmerinnen sind zwei von drei in Teilzeit tätig. Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) betonte heute bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Kocher, dass es ein Faktum ist, dass Frauen am Arbeitsmarkt noch immer nicht gleich viel verdienen wie Männer, häufiger in Teilzeit sind und geringere Karrierechancen haben. Aber "steter Tropfen höhlt den Stein", so Raab, die die traditionelle Berufswahl von Mädchen durchbrechen möchte - hin zu mehr technischen Berufen.

Eine Teilnehmerin des Projektes berichtete über ihre positiven Erfahrungen im klinischen Reinigungsbereich. "Das hat uns sehr gestärkt", meinte sie und berichtete von einer interessanten Erfahrung. In ihrer Reha-Klinik würden alle die gleiche Kleidung tragen, vom Oberarzt bis zur Reinigungskraft. "Das kommt gut an, da wird jeder gegrüßt", meinte sie sichtlich erfreut.

Ein Fünftel der weiblichen Erwerbstätigen in Österreich ist mit ihrer beruflichen Situation unzufriedener als vor der Pandemie, zeigt eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von Xing E-Recruiting durchgeführt hat. 40 Prozent der Frauen sind demnach heuer offen für einen Jobwechsel. Frauen achten bei potenziellen Arbeitgebern insbesondere auf flexible Arbeitszeiten, gutes Führungsverhalten und persönliche Sinnerfüllung. (APA)