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"KaDeWe Wien" eröffnet 2024 mit neuem Namen "KaDeWe Wien" eröffnet 2024 mit neuem Namen
Wirtschaft

"KaDeWe Wien" eröffnet 2024 mit neuem Namen

Derzeit wird die alte Leiner-Zentrale am Standort abgerissen. W24 auf Lokalaugenschein.
W24 Redaktion
Dienstag, 25. Mai 2021
Verfasst am 25.05.2021 von W24 Redaktion

Für Aufsehen sorgt derzeit eine Baustelle auf der Mariahilfer Straße 10-18. Seit Mitte Mai wird dort nämlich das ehemalige Leiner-Möbelhaus abgerissen. Stattdessen wird am Standort ein neues Kaufhaus nach Vorbild des Berliner KaDeWe gebaut.


Das geplante Kaufhaus des Immobilien- und Handelskonzerns Signa von Rene Benko und der thailändischen Central Group soll voraussichtlich Ende 2021 einen eigenen Namen bekommen. "Der Name des Warenhauses wird nicht KaDeWe Wien sein, sondern soll einen österreichischen Bezug haben. Es gibt Ideen", sagte der Chef der KaDeWe-Group, André Maeder, im APA-Gespräch. Die Wiener Immobilie werde je zur Hälfte im Eigentum von Signa und Central Group stehen. An der KaDeWe-Group hält die Central Group aus Thailand 50,1 Prozent, 49,9 Prozent entfallen auf Signa Retail. Die KaDeWe-Kaufhausimmobilien - KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg - gehören Signa Prime.


Das Wiener Kaufhaus nach Vorbild des Berliner "KaDeWe" samt Hotel mit 150 Zimmern und öffentlichem Park am Dach entsteht auf dem Grundstück des ehemaligen Leiner-Möbelhauses auf der Mariahilfer Straße. Die Abbrucharbeiten haben Mitte Mai begonnen, bis Jahresende laufen der Abbruch und der Tiefbau. Eröffnen soll das Warenhaus mit 20.000 Quadratmetern Fläche und acht Etagen im Herbst 2024. Das Gebäudedesign stammt vom niederländischen Architekturbüro OMA rund um den Stararchitekten Rem Koolhaas. Die Etagen werden von unterschiedlichen Innenarchitekten gestaltet.


Der KaDeWe-Chef will kein Luxus-Kaufhaus in Wien errichten, sondern eine breiteres Publikum ansprechen. "Die Zielgruppe ist theoretisch jedermann. Das Warenhaus in Wien wird stark lokal ausgerichtet. Ein wirklich demokratisches Haus für die Wienerinnen und Wiener, das auch ein Anlaufpunkt für Touristen wird", sagte Maeder. Die künftige Kundenstruktur in Wien werde ähnlich wie beim Berliner KaDeWe sein. Dort waren in Vor-Corona-Zeiten rund 55 Prozent der Kunden Berliner, 20 Prozent kamen aus anderen Gegenden in Deutschland und 25 Prozent waren Touristen.


Von Shopping-Centern will sich der KaDeWe-Chef abgrenzen. "Es wird ein Warenhaus im traditionellen Sinn, das Gegenteil von einem Einkaufszentrum. Es wird ein lokales Haus mit internationalem Flair und Erlebnisfaktor." Rund die Hälfte der Geschäftsfläche im Kaufhaus soll an lokale oder internationale Partner vermietet werden. Die Partnersuche für Geschäfte und Gastronomie wird im Herbst starten und die Partnerschaften sollen bis Ende 2022 fixiert sein. Der Hotelbetreiber ist bereits ausgewählt, den Namen will der KaDeWe-Chef aber erst später verraten. Es handle sich um eine internationale Kette, die noch nicht in Europa vertreten sei. Das Hotel wird rund 150 Zimmer haben.


Maeder gab erstmals einen detaillierten Einblick über den Planungsstand: "Für den Bereich Uhren und Schmuck werden wir mit einem Spezialisten zusammenarbeiten, mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Juwelier aus Wien. Auch einen Wiener Starfriseur und seinen Salon wollen wir einbinden. Ein cooles Blumengeschäft darf nicht fehlen, dies wird wohl ein Wiener Florist betreiben", sagte der KaDeWe-Chef. Einen Großteil des Bekleidungsangebots werde man selbst ein- und verkaufen. Marken wie beispielsweise Louis Vuitton werden mit eigenen Shops präsent sein.


Im Warenhaus soll es auch einige sogenannte Pop-up-Stores mit wechselnden österreichischen und internationalen Designern geben. "Wir wollen Newcomer zeigen und unsere Gäste durchgehend über alle Sortimente immer wieder überraschen. Das ist ganz wichtig", so Maeder. Fast-Fashion-Marken - wie etwa H&M und Zara - werde es nicht geben. Im Kaufhaus-Untergeschoß ist ein Art Food Market geplant. Das Angebot werde "sehr lokal ausgerichtet", sagte der KaDeWe-Chef. Im obersten Stock sind Restaurants mit vier bis fünf Gastronomie-Partnern vorgesehen. "Eine Wiener Brasserie kann ich mir gut vorstellen."


Die Coronapandemie hat die Baupläne in Wien von Signa und der Central Group nicht beeinflusst. "Das Warenhaus soll eine Attraktion werden, ein Anziehungspunkt für die nächsten Jahrzehnte, der auch in über hundert Jahren noch dort stehen wird. Unsere Eigentümer sehen das genauso", sagte Maeder (apa/red).