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TV-Premiere: Pelinka mit Hirn TV-Premiere: Pelinka mit Hirn
Fernsehen

TV-Premiere: Pelinka mit Hirn

Zum 100. Geburtstag des Psychotherapeuten Erwin Ringel präsentiert W24 eine neue Talk-Reihe.
Barbara Duras
Montag, 26. April 2021
Verfasst am 26.04.2021 von Barbara Duras

Anlässlich des 100. Geburtstags von Psychotherapeut Erwin Ringel befassen sich die Philosophin Lisz Hirn und der Journalist Peter Pelinka mit der österreichischen Seele. Die Corona-Pandemie hat 2020 die größte gesundheits-, wirtschafts- und gesellschaftspolitische Krise seit 1945 hervorgerufen. Das ganze psychosoziale Leben ist von der Krise betroffen. Nun gilt es zu klären, wie wir Österreich zukunftsfit machen können. „Die Emotionen der Menschen reichen von Verzweiflung bis Hoffnung. Wir wollen breit denken, durch alle gesellschaftlichen Bereiche hindurch Lehren ziehen und an optimistische Perspektiven für 'danach' denken. Viele psychosoziale und wirtschaftliche Folgen werden erst jetzt verstärkt zum Tragen kommen“, betont Peter Pelinka, Historiker, Journalist und Politikwissenschaftler. In der neuen Talk-Reihe „Pelinka mit Hirn“ diskutiert er zusammen mit Philosophin und Autorin Lisz Hirn, sowie ausgewählten Gästen, im Sigmund Freud Museum über aktuelle psychosoziale Themen wie Gesundheitsversorgung, psychische Erkrankungen und Auswirkungen der Coronakrise.

„Die Dauerbelastung durch die Corona-Krise lässt die psychischen Auswirkungen auf die ‚Österreichische Seele‘ alarmierend steigen. Und vergrößert die Gefahr eines Zerbrechens jenes Minimalkonsenses, welcher unerlässlich ist für die Bewältigung der künftigen Aufgaben, die ‚nach‘ der Krise noch größer sein werden als sie es schon vor 2020/2021 waren“, erklärt Peter Pelinka.

In Gedenken an den „Psychiater der Nation“ Erwin Ringel

Zum Sendungsstart am 27. April 2021 wird Dr. Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie, zu Gast sein. „Der 100. Geburtstag von Erwin Ringl ist als Datum unserer Erstausstrahlung bewusst gewählt. Denn für mich sind die zentral zu klärenden Fragen, rund um die Probleme der Corona-Pandemie, wie können wir die unangenehmen Folgen abfedern? Und wie kommen wir möglichst schnell wieder zu einer guten Lebensqualität zurück?“, erläutert Lisz Hirn.

Professor Erwin Ringel, der „Psychiater der Nation“, war ein mitreißender Redner und ein enthusiastischer Menschenfreund. Wenn er über die Bedeutung eines wertschätzenden Umgangs mit Kindern sprach, füllte er Säle und Auditorien – auch seine Medienauftritte waren Quotengaranten. Am 27. April 2021 wäre der Autor des Bestsellers „Die österreichische Seele“, 100 Jahre alt geworden. Als Zeichen der Wertschätzung wird das 30-minütige Format "Pelinka mit Hirn“ Dienstagabend um 20.00 Uhr auf W24 und w24.at erstausgestrahlt. „Wir werden mit Fachleuten und ExpertInnen darüber sprechen, was die Pandemie mit der Psyche der Menschen macht und wie wir der wachsenden Verzweiflung, aber auch der Aggression, entgegen wirken können“, kündigt Peter Pelinka für seine neue Talk-Reihe an.

„Seinerzeit landete der verstorbene Psychiater mit den österreichischen ‚Abgründen‘ einen Bestseller. Doch hat sich was geändert? Wie ‚gesund‘ ist Österreich? Nach zwanzig Seiten wird klar, wie wenig das Buch an Aktualität eingebüßt hat. Österreich tickt anders. Ringels Diagnose sitzt: ‚Aber gerade aus Liebe zu diesem Land müssen wir uns der Wirklichkeit stellen.‘ Mit dieser Sendung versuchen wir einen Teil dazu beizutragen“,  erklärt Lisz Hirn.

„Die Pandemie hat uns alle getroffen. Auch im Fernsehen erzählen wir seit über einem Jahr andere Geschichten als noch davor. Mit diesem neuen Format können wir nicht nur wie bisher individuelle Schicksale, sondern auch strukturelle Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft der WienerInnen aufzeigen“, so W24-Geschäftsführer Marcin Kotlowski über die neue Talk-Reihe.

„Wir brauchen das offene und tabulose Gespräch über psychische Gesundheit, damit wir das Stigma rund um psychosoziale Probleme und die dafür benötigte Versorgung aufbrechen. Nur so können wir zukunftsgerichtet eine übergreifende und multiprofessionelle Versorgung für alle sicherstellen“, betont Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien.

„Ob psychische Belastung oder psychische Erkrankung – durch die Coronakrise ist das Thema in aller Munde. Doch was genau steckt dahinter, was können wir für unsere eigene Gesundheit tun und was brauchen wir als Gesellschaft, um die Krise gut zu bewältigen? All diese Fragen müssen vielseitig diskutiert werden. Deshalb ist ein solches Format im Fernsehen nur zu begr üßen“, so Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien.