

Neuer Generaldirektor will KHM offener und exzellenter machen
Jonathan Fine, der seit 1. Jänner amtierende neue Generaldirektor des Museumsverbands des Kunsthistorischen Museums (KHM), will die von ihm geleiteten Häuser "offener, zugänglicher und exzellenter" machen. Bei seiner Antrittspressekonferenz sprach er am Freitag von einem Prozess des Remastering, das ausdrücklich alle Standorte mit einschließe. Das KHM, das Weltmuseum Wien und das Theatermuseum sollen künftig enger zusammenarbeiten und Synergien heben.
"Alte Filme und Tonträger werden 'remastered', um in neuem Glanz zu erstrahlen und ein neues Publikum zu erreichen. Genau das brauchen auch unsere Museen", so Fine, der bisher das Weltmuseum leitete. Dessen künftige neue Direktorin Claudia Banz sowie der von Fine ebenfalls bereits mitbestimmte Direktor des Theatermuseums Franz Pichorner sollen neben Fine und dem wirtschaftlichen Geschäftsführer Paul Frey künftig das engste Führungsteam des Museumsverbands bilden. Neue Generalsekretärin ist die Kunsthistorikerin Agnes Stillfried, die seit 1994 in verschiedenen Positionen im Kunsthistorischen Museum tätig ist.
"Offenheit leben, Zugänglichkeit verbessern und wissenschaftliche Exzellenz stärken" sind die Eckpunkte des heute vorgestellten Remastering-Planes. Für Fine sind "Museen die Massenmedien der Wissenschaft. Mit einer wesentlich größeren Reichweite als Universitäten haben sie das Potenzial, komplexe Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen". Mit Junior Curatorships und Forschungsstipendien sollen Nachwuchstalente gefördert und "ein neuer und frischer Wind" in die wissenschaftliche Arbeit eingebracht werden.
Vorgestellt wurden die Pläne heute im Theatermuseum im Palais Lobkowitz, das noch bis 23. Juni "Johann Strauss - Die Ausstellung" zeigt und danach für mehrere Monate geschlossen wird, um neue Räume baulich zu integrieren und den Standort barrierefreier zu gestalten. Bauprojekte gibt es u.a. für die barrierefreie Zugänglichkeit des KHM-Haupthauses, für eine Neuaufstellung der Schatzkammer und neue Sonderausstellungsräume werden Pläne geschmiedet. "Wir müssen auch verstärkt in die Bundesländer gehen und dort größere Präsenz erreichen." Daher soll auch der Standort des Innsbrucker Schloss Ambras aufgewertet werden. Zugänglichkeit bedeute aber auch digitale Zugänglichkeit. "Die Sammlungspräsentation muss neu entwickelt werden. Das ist ein wichtiger und wesentlicher Schritt zur ortsunabhängigen Wahrnehmung unserer Schätze", so Fine. (apa/red)