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Wie wichtig ist eine gute Kinderbetreuung? Wie wichtig ist eine gute Kinderbetreuung?
Bildung

Wie wichtig ist eine gute Kinderbetreuung?

Mangelnde Öffnungszeiten, aber auch eine bessere Qualität sind vielen Eltern ein Anliegen.
Vanessa Kogler
Donnerstag, 24. Jänner 2019
Verfasst am 24.01.2019 von Vanessa Kogler

Zu kurze Öffnungszeiten, zu viele Schließtage, zu hohe Kosten – das sind laut aktueller Umfrage der AK und des ÖGB unter Eltern die Aufreger Nummer eins in Sachen Kindergarten und Kinderbetreuung. Dass tatsächlich die Qualität und die Ausbildung des Betreuungspersonals auch eine große Rolle spielen, darauf hat am Donnerstag eine Aktion der MA 10 in der Innenstadt hingewiesen. Hintergrund war der Tag der Elementarbildung am 24. Jänner. 2019.

SchülerInnen und Studierende der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik bafep21 haben dabei Passanten nach ihren schönsten Kindergartenerinnerungen befragt. Die Statements und die Wünsche an die Kindergartenkinder wurden daraufhin an die Luftballone gebunden und mittags gen Himmel geschickt.

AK- und ÖGB-Umfrage unter 3.500 Eltern

Dass Kindergärten als erste Bildungseinrichtung eine ganz besondere Bedeutung und Wichtigkeit haben, darauf haben am Donnerstag auch Arbeiterkammer (AK) und ÖGB hingewiesen. Ausgehend von einer österreichweiten Umfrage unter 3.500 Eltern im Herbst 2018 wiesen AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann auf die Problemstellungen vieler Eltern hin.

18 Prozent der Befragten nahmen dabei kein Kinderbetreuungsangebot in Anspruch. Zwei Drittel davon allerdings unfreiwillig, weil es entweder aufgrund des Alters der Kinder keinen Platz gibt oder das Angebot nicht passt. Vielfach werden Kinder unter drei Jahren noch nicht aufgenommen.

Eltern: „Zu viele Schließtage“

Rund 30 Prozent der Befragten gabe an mit den Öffnungszeiten unzufrieden zu sein. Die höchste Unzufriedenheit gibt es in Tirol und Kärnten (40 Prozent), die geringste in Wien (17 Prozent). Ähnlich ist es mit den Schließtagen: Auch hier sahen rund 30 Prozent Probleme, am häufigsten in Niederösterreich (40 Prozent) und am seltensten in Wien (20 Prozent).

Bei den Kosten zeigten sich durchaus Unterschiede: 40 Prozent zahlten für die Betreuung monatlich zwischen 100 und 200 Euro, 20 Prozent zwischen 200 und 300 Euro sowie jeder Achte mehr als 300 Euro.

Anderl: Mehr Geld für Kinderbetreuung

AK-Präsidentin Renate Anderl verlangte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag eine Anhebung der Ausgaben für Kinderbetreuung von derzeit 0,67 Prozent des BIP auf ein Prozent. ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann will innerhalb von fünf Jahren einen Anspruch für jedes Kind auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz schaffen. Dazu müssten vor allem für Unter-Drei-Jährige mehr Plätze eingerichtet werden. Außerdem müssten Öffnungszeiten erweitert und die Schließtage auf maximal zwei Wochen im Jahr reduziert sowie einheitliche Qualitätsstandards bei Gruppengrößen, Vorbereitungszeiten, Ausstattung und Räumen vorgegeben werden. Und Anderl forderte einmal mehr einen aufgabenorientierten Finanzausgleich: „Dort wo Gemeinden eine gute Kinderbildung anbieten, genau dort sollen Mittel hinfließen.“ (apa/vk)