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Laxenburg: Im Schlosspark geht der Pilz um Laxenburg: Im Schlosspark geht der Pilz um

Laxenburg: Im Schlosspark geht der Pilz um

Ein Pilz aus Asien macht derzeit den heimischen Eschen zu schaffen. Auch im Schlosspark Laxenburg.
Vanessa Kogler
Mittwoch, 27. Juni 2018
Verfasst am 27.06.2018 von Vanessa Kogler

Gartenleiter Wolfgang Mastny hält Mittwochvormittag Ausschau nach abgestorbenen Baumkronenteilen. Denn das Falsche Weiße Stengelbecherchen, ein eingeschleppter Baum-Pilz aus Asien, hat sich auch im Schlosspark in Laxenburg ausgebreitet. Dort macht er, verstärkt seit vergangenem Winter, den heimischen Eschen zu schaffen.

Eine Million Besucher jährlich

„Früher waren hier über 40 Eschenarten heimisch. Mittlerweile sind es nur mehr zwei Arten, die Blumenesche und die Gewöhnliche Esche“, weiß Mastny. Fast jeder dritte bis vierte Baum im Schlosspark sei aber nach wie vor eine Esche. Mit einem Team aus acht Leuten entfernt Mastny derzeit täglich Totholz, zahlreiche Eschen im Schlosspark sind bruchgefährdet. „Wir sind für die Verkehrssicherheit der Wege zuständig. Die rund eine Million Besucher jährlich müssen keine Angst haben“, gibt Mastny Entwarnung. Rund 60 Prozent der Schlosspark-Besucher stammen dabei aus Wien. Alle Veranstaltungen, wie etwa der Kultursommer Laxenburg, können planmäßig stattfinden. Vorsicht sei allerdings – wie ansonsten auch – bei Unwettern geboten.

Rettungsprogramm gestartet

Seit 2006 ist das Problem des Pilzbefalls in Österreich bekannt. Wissenschafter, etwa von der Universität für Bodenkultur in Wien, suchen fieberhaft nach einer Lösung, damit der Laubbaum nicht bald komplett verschwindet. Denn in der Regel führt der Pilzbefall zum Absterben des Baumes.

Probleme: Pilzbefall und Trockenheit

Mastny gibt aber die Hoffnung nicht auf. Einzelne Eschen würden dem Pilz auch in Laxenburg besser standhalten, und: „Vor 20 Jahren war vom Ulmensterben die Rede. Die Ulme feiert aber gerade ein kleines Comeback im Schlosspark“. Neben dem Pilzbefall setze auch die extreme Trockenheit den rund 100.000 Bäumen immer mehr zusetzen. „Die Jungbäume müssen wir jetzt schon gießen, damit sie einen gewissen Altersstand erreichen“.

„Müssen in Jahrhunderten denken“

Dabei lauert die nächste Baumkrankheit schon einige Länder weiter: der Platanenkrebs. Nichtsdestoweniger plädiert Mastny dazu in Jahrhunderten zu denken und positiv zu bleiben. Was mit dem vielen Totholz in Laxenburg passiert? Es wird zu Hackgut verwertet und in die eigene Biomasseanlage sowie in Biomassewerke in der näheren Umgebung geliefert. (vk)