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Wirtschaft

Post: Brief in drei Geschwindigkeiten

Mit 1. Juli können Kunden entscheiden, wann ihr Brief zugestellt werden soll.
Vanessa Kogler
Mittwoch, 16. Mai 2018
Verfasst am 16.05.2018 von Vanessa Kogler

Weil das Briefgeschäft immer weiter zurückgeht, will die heimische Post nun gegensteuern. Und zwar mit dem Versand von Briefen und Päckchen in insgesamt drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das neue Tarifmodell gilt ab 1. Juli.

80 Cent für Zustellung am nächsten Tag

Wer will, dass sein Brief bereits am nächsten Tag zugestellt wird, muss ab dem Sommer 80 Cent berappen und den Brief in einem speziellen Kuvert direkt in der Filiale aufgeben. Bisher kostete der Standardbrief 68 Cent, die Zustellung dauerte in der Regel ein bis zwei Tage.Hat der Versender 2 bis drei Tage Zeit gibt es den sogenannten „Eco“-Tarif mit 70 Cent. Die langsamste Variante dauert vier bis fünf Tage und ist mit 65 Cent auch die billigste.

Auch neue Packerl-Tarife

Die neuen Zeitspannen gelten auch für die Päckchen-Tarife. Das Medium-Päckchen mit Zustellung am nächsten Tag schlägt dann mit 4,20 statt 4,00 Euro zu Buche, dürfen es zwei bis drei Tage zur Auslieferung sein, so sind es weiterhin 4,00 Euro. Teurer wird auch der eingeschriebene Brief (2,30 statt 2,20 Euro).

Postchef Georg Pölzl begründet die Umstellung mit einer „Kosteneinsparung“. Viele Kunden orten dagegen eine „versteckte Preiserhöhung“.

Umsatz bleibt stabil

Die Bilanzzahlen für das erste Quartal entsprechen den positiven Analystenerwartungen, das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 56,7 Mio. Euro, beim Ergebnis je Aktie gab es einen Zuwachs von 3,5 Prozent auf 0,62 Euro. Der Umsatz blieb mit 490,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Einmal mehr gab es einen Rückgang im Briefgeschäft (minus 3,5 Prozent), während dank Onlinehandel der Paketbereich weiter zulegte (plus 1,9 Prozent).

Suche nach BAWAG-Nachfolger

Den Ausblick für das Gesamtjahr ließ Pölzl unverändert. Im Vorjahr lag der Umsatz knapp unter zwei Milliarden Euro, das Ebit bei 208 Mio. Euro. Zu der Partnersuche für den Bankenbereich - die BAWAG hat ja bereits begonnen, sich aus den Post-Filialen zurückzuziehen - gab sich die Post in einer Aussendung bedeckt. "Gespräche mit alternativen Finanzdienstleistern werden gesucht", hieß es lediglich. (APA/vk)