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Deutsche Sprache, schwere Sprache? Deutsche Sprache, schwere Sprache?
Bildung

Deutsche Sprache, schwere Sprache?

Zirka die Hälfte der Wiener Schüler hat eine andere Muttersprache als Deutsch. Wie das Deutschlernen klappen kann?
Vanessa Kogler
Mittwoch, 14. Februar 2018
Verfasst am 14.02.2018 von Vanessa Kogler

Der neue Bildungsminister Heinz Faßmann wünscht sich eigene „Deutschförderklassen“. Der Wiener Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer plädiert für Deutschförderung in Kleingruppen, wie sie etwa auch an der NMS Brückengasse (23.) täglich stattfindet. Vier bis 15 Kinder werden dabei bis zu 11 Stunden die Woche beim Deutschlernen unterstützt. Dabei kommen unter anderem die „Einfach mehr Deutsch“-Übungsblätter zum Einsatz.


Engagierte Pädagoginnen haben 2015 eine eigene Mappe entwickelt, die Lehrkräfte und Neo-Schüler im Regelunterricht unterstützen soll. Die Blätter sind für 10- bis 14-Jährige gedacht und von den Schülern eigenständig zu erledigen. Darunter sind etwa spezifische Blätter für die einzelnen Unterrichtsgegenstände. Und es kommen typische Vokabeln und Phrasen vor, die Kinder von Anfang an brauchen. „Kinder fühlen sich dadurch nicht so hilflos und können sich von Anfang an leichter orientieren“, so Pädagogin Jill Molsnar, die die Mappe mitentwickelt hat.


Die Lernmaterialien stehen in fünf, bald schon sieben Sprachen online unter www.einfachmehrdeutsch.at zum Download bereit. Auch Audiodateien sind kostenlos herunterzuladen. Das nächste Ziel der Pädagoginnen: einen Verlag finden, der das Buch druckt, damit es im Schulbetrieb über das Schulgeld bezogen werden kann. Denn die Kopierkosten für die 350-Seiten-starke-Mappe können mitunter zum Hindernis werden.

Für mehr Chancengleichheit

Für das Projekt „Einfach mehr Deutsch“ gab es 2017 finanzielle Unterstützung von der Wiener Arbeiterkammer und vom sog. SEED-Programm. Dort ist man aktuell erneut auf der Suche nach zu fördernden Projekten aus Wien. „Bei uns sind Projekte förderungswürdig, bei denen für Kinder mehr Chancen entstehen“, erklärt Programmmanagerin Teresa Torzicky. Die Einreichfrist läuft noch bis 16.2.2018. Bewerben können sich Privatpersonen, Vereine und Organisationen aus den Bereichen Bildung, Arbeitsmarktqualifikation, Integration und Inklusion. (vk)

http://www.seedprogram.at
http://www.einfachmehrdeutsch.at